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Panorama: Seilbahn-Unglück: Fehler im Bremssystem - Das Personal stoppte die Oberstdorfer Gondeln in letzter Sekunde

Das schwere Unglück auf der Mittelstation Seealpe der Seilbahn von Oberstdorf im Allgäu zum Nebelhorn am Donnerstag ist offenbar durch einen Defekt im automatischen Bremssystem ausgelöst worden. "Ohne eine Notbremsung durch das Personal hätte es sicherlich Tote gegeben", sagte der Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Kempten, Edmund Martin.

Das schwere Unglück auf der Mittelstation Seealpe der Seilbahn von Oberstdorf im Allgäu zum Nebelhorn am Donnerstag ist offenbar durch einen Defekt im automatischen Bremssystem ausgelöst worden. "Ohne eine Notbremsung durch das Personal hätte es sicherlich Tote gegeben", sagte der Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Kempten, Edmund Martin. Nach seinen Angaben sind 25 Personen leicht und fünf bis sechs schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt worden.

Noch ist allerdings offen, ob der Unfall ausschließlich durch einen technischen Fehler verursacht worden ist. Der Maschinist, der im Führerstand in der Bergstation den Betrieb überwacht, hat angeblich eine Störungsanzeige bemerkt, aber keinen Fehler festgestellt. Als die Gondelführer beider Kabinen merkten, dass sie mit zu hoher Geschwindigkeit auf die Mittelstation zu fuhren, haben sie - wie der Maschinist - offenbar noch eine Notbremsung eingeleitet. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass beide Kabinen gegen Betonpfeiler prallten. "Die Bremsen sind nicht ausgefallen. Sie haben erheblich gebremst, aber dennoch zu wenig", sagte am Freitag der Vorstand der Nebelhornbahn AG, Augustin Kröll. 25 Passagiere in der talwärts fahrenden Kabine erlitten laut Kröll Knochenbrüche, Platzwunden, Verstauchungen und Schocks. In der aufwärts fahrenden Gondel befanden sich nur sechs Passagiere, unter ihnen ein siebenjähriger Junge. Er wurde schwer verletzt. Nach Aussagen von Augenzeugen habe eine Angestellte der Seilbahngesellschaft noch versucht, einen Notschalter zu betätigen. Im gleichen Augenblick habe es aber schon gekracht.

Rolf Linkenheil

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