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Siegburg

© dpa

Selbstmord: Schon wieder toter Häftling in JVA Siegburg

Im Gefängnis von Siegburg hat es einen weiteren Todesfall gegeben. Diesmal ist ein 20-Jähriger das Opfer, der sich selbst umgebracht haben soll. Erst am Wochenende hatte ein 19-jähriger Insasse Suizid verübt.

In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Siegburg hat sich erneut ein Häftling das Leben genommen. Ein 20-jähriger Strafgefangener wurde am Morgen erhängt in seiner Zelle gefunden, teilte die Staatsanwaltschaft Bonn mit. Der Insasse habe einen Abschiedsbrief an seine Mutter hinterlassen, bestätigte Nordrhein-Westfalens Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU). Darin gibt er an, seit seinem zwölften Lebensjahr Probleme mit seinem Leben gehabt zu haben. Die Tat hätte sich in jeder anderen Haftanstalt ereignet, heiße es in dem Schreiben des 20-Jährigen.

Laut Müller-Piepenkötter hatte der Mann Ende 2006 seine Freundin getötet und anschließend einen Selbstmordversuch unternommen. Daraufhin wurde er für ein Jahr im Justizkrankenhaus Fröndenberg behandelt. Seit dem 20. März war er in Siegburg inhaftiert. Hinweise auf einen bevorstehenden Suizid habe es nicht gegeben.

Dubiose Vorfälle in Siegburg

Bereits am Sonntagmorgen war ein 19-jähriger Strafgefangener erhängt in seinem Haftraum entdeckt worden. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er Liebeskummer als Motiv angegeben haben soll.

Die JVA Siegburg war wegen des Foltermords an einem jungen Insassen im November 2006 bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Damals hatten drei junge Männer in einer Gemeinschaftszelle einen Mithäftling über Stunden gequält, vergewaltigt und schließlich zum Selbstmord gezwungen. Gegen die Täter im Alter zwischen 18 und 21 Jahren verhängte das Landgericht Bonn Anfang Oktober 2007 Haftstrafen zwischen 10 und 15 Jahren. (jvo/ddp)

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