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Panorama: Sex, Erpressung, Politik

Griechische Regierung steht unter Druck

Athen - Nur vier Monate nach seiner Wiederwahl steht der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis in der Kritik. Mehr als 50 Prozent der Bürger machen Karamanlis nach einer Umfrage persönlich für Korruption und Vetternwirtschaft verantwortlich. Hintergrund ist der Selbstmordversuch des früheren Generalsekretärs im Kulturministerium, Christos Zachopoulos. Zachopoulos hatte sich Ende Dezember aus dem vierten Stock seiner Wohnung im Zentrum Athens gestürzt und schwer verletzt überlebt. Wie die Ermittlungen ergaben, war der Ex-Generalsekretär mit einem Sexvideo, auf dem er mit seiner Sekretärin im Bett zu sehen war, erpresst worden. Als er die Zahlung von 200 000 Euro verweigerte, wurde das Video an den Ministerpräsidenten geschickt. Dieser forderte daraufhin den Rücktritt seines Freundes und Mitarbeiters. Die Opposition geht davon aus, dass die Erpresser außer den Sexszenen auch Aussagen des Karamanlis-Freundes auf Band haben, die auf Korruption in seinem Bereich hindeuten. Sie fordert die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Zachopoulos war auch für die finanzielle Unterstützung zahlreicher Nichtregierungsorganisationen zuständig. Er verwaltete mehrere hundert Millionen Euro. dpa

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