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Polizisten patroullieren in Hamburg auf der Straße "Große Freiheit". Mehr als fünf Monate nach den zahlreichen sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht ist nun ein Angeklagter freigesprochen worden.

© dpa

Sexuelle Übergriffe an Silvesternacht: Angeklagter in Hamburg freigesprochen

Ein Afghane sitzt im Zusammenhang mit den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Hamburg vier Monate in U-Haft. Auf Fahndungsfotos wird er zunächst identifiziert, später im Gericht aber nicht.

Im ersten Prozess um sexuelle Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht an der Reeperbahn hat ein Hamburger Amtsgericht den Angeklagten freigesprochen. Zwei Opfer erkannten den Afghanen im Prozess am Donnerstag nicht wieder. Damit konnten die Tatvorwürfe nicht nachgewiesen werden, sagte die Richterin und hob den Haftbefehl gegen den zweifachen Familienvater auf. Für die 119 Tage in Haft bekommt dieser nun rund 3000 Euro.

„Ich freue mich, dass die Wahrheit rausgekommen ist“, sagte der 30-Jährige. „Auch die Übergriffe an Silvester ändern nichts daran, dass die nachgewiesene Schuld des Einzelnen und die Überzeugung des Gerichts davon ausschlaggebend sind“, sagte die Richterin in der Urteilsbegründung. Mit dem Freispruch folgte das Gericht auch den Forderungen von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidiger.

Insgesamt waren laut Polizei 243 Strafanzeigen von 403 Frauen eingegangen. Dem im Oktober 2015 nach Deutschland geflüchteten Mann wurde sexuelle Nötigung und Beleidigung vorgeworfen. Gleich zu Beginn des Prozesses wies er die Anschuldigungen zurück. „Nicht einmal zu einem Prozent stimmt das“, erklärte der Angeklagte, der vier Monate lang in Untersuchungshaft saß. (dpa)

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