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Shell-Jugendstudie: Zukunftsängste der Jugend nehmen zu

Die deutschen Jugendlichen leiden laut der neuen Shell-Jugendstudie immer stärker unter Zukunftsängsten. Die Zuversicht habe sich im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage 2002 verringert.

Berlin - In weiten Teilen der Jugend mache sich Unruhe breit. Verantwortlich hierfür sei vor allem die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren beziehungsweise keinen angemessenen Job zu finden, sagte Sozialforscher und Studienkoordinator Klaus Hurrelmann. Hatten 2002 noch 55 Prozent der befragten 12- bis 25-Jährigen diese Furcht geäußert, waren es in diesem Jahr 69 Prozent. Deutschland verfüge zwar über eine "bemerkenswerte, kreative junge Generation". Diese treffe jedoch "auf Verhältnisse, die sie nicht zur Entfaltung bringt", sagte Hurrelmann.

Die Bewertung der eigenen Zukunftschancen wird laut der Erhebung, bei der 2.532 Jungendliche befragt wurden, wesentlich von dem Bildungsstand beeinflusst. Als "eher zuversichtlich" stuften sich lediglich 38 Prozent der Hauptschüler, aber 57 Prozent der Gymnasiasten ein.

NPD nutzt Unzufriedenheit aus

Diese Unzufriedenheit mit den persönlichen Perspektiven hat nach Ansicht Hurrelmanns auch Auswirkungen auf die politische Einstellung der Jugendlichen. So sei der Erfolg der rechtsextremen NPD bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern bei den Erstwählern weniger Ausdruck einer grundsätzlich rechten Haltung. Vielmehr nutzten Parteien wie die NPD die soziale Unzufriedenheit der jungen Wähler aus, die sich von den etablierten Parteien nicht ernst genommen fühlten.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) betonte angesichts der 15. Shell- Jugendstudie die Bedeutung frühkindlicher Förderung insbesondere von Jugendlichen mit einem bildungsfernen oder Migrationshintergrund. "Wir dürfen keinen zurück lassen", sagte sie.

Internet: Shell-Jugendstudie 2006
(tso/ddp)

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