zum Hauptinhalt
Salahi

© dpa

Sicherheitsproblem: Partycrasher bei Obama lösen Sorge aus

Ist Barack Obamas Leben in Gefahr? Beim Staatsdinner für Indiens Premier Manmohan Singh war es einem nicht eingeladenen Paar gelungen, durch alle Kontrollen zum Präsidenten vorzudringen und sich mit ihm fotografieren zu lassen. Was, wenn es Terroristen gewesen wären?

Washington - Ist Barack Obamas Leben in Gefahr? Beim Staatsdinner für Indiens Premier Manmohan Singh war es einem nicht eingeladenen Paar gelungen, durch alle Kontrollen zum Präsidenten vorzudringen und sich mit ihm fotografieren zu lassen. Im Internet kursieren Bilder der „Partycrasher“: die blonde Michaele Salahi und ihr Mann Tareq, dessen Familie aus Pakistan stammt, beim Händedruck mit Obama und Vizepräsident Joe Biden. Nun untersucht der Kongressausschuss für Innere Sicherheit, wie es zu der Panne kam. Nicht auszudenken, was geschehen könnte, wenn Menschen mit bösen Absichten und Waffen Ähnliches gelingt, sagt der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson, ein Schwarzer aus Mississippi. Afroamerikaner beobachteten akribisch, wie gut Obama vor Attentaten geschützt werde. Mark Sullivan, Direktor des Secret Service, der für die Bewachung zuständig ist, nahm bei der Anhörung die Schuld auf sich. Seine Agenten hätten die Salahis ohne Einladung nicht so weit vorlassen dürfen.

Das Paar hatte offenbar den Eindruck erweckt, es sei eingeladen, habe aber die Unterlagen nicht dabei. Die Republikaner versuchen daraus ein Versagen der Protokollchefin des Weißen Hauses, Desiree Rogers, zu machen. An dem Abend hatte sie keine Mitarbeiter für die Eingangskontrolle abgestellt, die den Wachleuten bei Rückfragen hätten aushelfen können.

Die Salahis beriefen sich auf den E-Mail-Wechsel mit einer Bekannten in hoher Position im Pentagon, die ihnen angeblich eine Einladung in Aussicht gestellt habe. Inzwischen sind weitere Geschichten über die beiden bekannt geworden, die sie wie Hochstapler erscheinen lassen. Ihr Ziel ist laut US-Medien eine einträgliche Fernsehshow. Michaele Salahi hatte sich im September in die Cheerleader des Washingtoner Football-Teams „Redskins“ eingeschmuggelt und von einem Kamerateam filmen lassen. Doch sie beherrschte die Formationen und Tanzschritte, mit der die Gruppe das Publikum in Pausen unterhält, nicht.

Drei Wachleute wurden in Zwangsurlaub geschickt. Den Salahis droht womöglich eine Gefängnisstrafe. Die Probleme des Secret Service gehen tiefer. Der Dienst habe zu wenig Personal, warnte eine Studie wenige Wochen vor dem Zwischenfall, um den erhöhten Sicherheitsanforderungen nach 9/11 gerecht zu werden.Christoph von Marschall

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false