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Panorama: Sieben bange Minuten

Eine Marssonde landet – und die Techniker zittern.

Pasadena - Wenn die Marssonde „Curiosity“ am Montag nach einem achtmonatigen Flug zur Landung ansetzt, stehen den Ingenieuren der Nasa sieben bange Minuten bevor. Nicht nur, dass der 2,5 Milliarden Dollar teure Roboter mit einem neuen, komplizierten und unerprobten Verfahren von knapp 21 000 Kilometern pro Stunde auf null abgebremst wird. Die auf Deutsch „Neugierde“ genannte Sonde muss dies auch ohne Funkkontakt zur Bodenstation schaffen.

Bis die Signale dann die etwa 250 Millionen Kilometer bis zur Erde überbrückt haben, weiß die US-Raumfahrtbehörde nicht, ob sie sanft aufgesetzt hat oder am Boden zerschellt ist. Kein Wunder, dass die sieben Minuten dauernde Landungszeit bei den Technikern „seven minutes of terror“ genannt wird.

Für die Nasa steht viel auf dem Spiel. Nach der Einstellung des Raumfährenprogramms und angesichts knapper Staatskassen benötigt sie überzeugende Argumente, um sich gegen Kürzungen im Budget wehren zu können. Die Behörde brauche einen Erfolg, sagt der Chefwissenschaftler John Grotzinger.

Elf Kilometer über der Marsoberfläche soll ein riesiger Fallschirm die Sonde abbremsen. Eineinhalb Minuten später – noch bei einer Geschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde – kommt die Besonderheit: Von der Rückseite der Sonde löst sich eine Art Kran, unter dem die „Curiosity“ an Kabeln hängt. Der Kran zündet eigene Bremsdüsen, setzt die Sonde möglichst sanft ab, kappt die Kabel und fliegt dann weg, um in sicherer Entfernung abzustürzen.

Die Nasa erwartet den erlösenden ersten Funkspruch von der Marsoberfläche um 7.30 Uhr MESZ am Montag. rtr

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