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Robert Mugabe bei seiner Rede am 15. September 2015. Einen Monat zuvor hatte der Präsident von Simbabwe dieselbe Rede schon mal gehalten.

© REUTERS

Simbabwe: Robert Mugabe hält zwei Mal dieselbe Rede

Simbabwes Präsident hat dieselbe Rede zwei Mal gehalten - aufgefallen ist es ihm nicht. Die Opposition im Parlament bleibt trotz dieses Fauxpas ruhig. Per SMS

Simbabwes langjähriger Machthaber Robert Mugabe hat am Dienstag im Parlament exakt dieselbe Rede gehalten wie im vergangenen Monat - offenbar ohne es zu merken. Ganze 25 Minuten lang sprach der 91-jährige Präsident zur Eröffnung einer neuen Parlamentssitzung über die Lage der Nation. Präsidentensprecher George Charamba gestand später ein, dass es eine "Verwechslung" gegeben habe, die dazu geführt habe, dass Mugabe die "falsche Rede gehalten" habe.

Charamba sagte der staatlichen Zeitung "The Herald", die Verwechslung der Texte sei im Sekretariat passiert. Die Regierung bedauere den Fehler und erwäge Disziplinarmaßnahmen. Anwesende Journalisten bemerkten rasch Ähnlichkeiten der am Dienstag gehaltenen Rede mit der Ansprache vom vergangenen Monat. Dass die Opposition diesmal ruhig blieb, während sie Mugabe beim ersten Mal noch ausgebuht hatte, hatte indes nach Angaben der Oppositionspartei Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) einen triftigen Grund: Sieben Abgeordnete hätten per SMS anonyme Drohungen erhalten und seien aufgefordert worden, Mugabes Rede nicht zu stören, sagte Fraktionschef Innocent Gonese.

Die MDC forderte Mugabe am Abend zum Rücktritt auf. Der Vorfall zeige Mugabes "Senilität", der 91-Jährige sei mental und physisch nicht mehr in der Lage, das Amt auszuführen, erklärte die Partei. Mugabe sollte "längst in Rente sein". Der Staatschef steht seit mehreren Jahrzehnten an der Spitze des verarmten südafrikanischen Landes und regiert Simbabwe mit harter Hand. (AFP)

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