zum Hauptinhalt

Sizilien: Genickschuss: Mafia-Boss stirbt bei Razzia

Daniele Emmanuello wollte sich Verhaftung entziehen. Doch dann traf ihn eine Kugel aus einer Polizeiwaffe. Die Cosa Nostra verliert einen ihrer "blutrünstigsten" Mafiosi.

Die italienische Polizei hat bei einer Razzia auf Sizilien einen mutmaßlichen Mafia-Boss erschossen. Wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Polizeikreise berichtete, starb Daniele Emmanuello, als er sich seiner Verhaftung entziehen wollte. Die Polizisten hätten sein Versteck in der Ortschaft Villarosa im Zentrum der Insel umstellt und zunächst sieben Warnschüsse abgefeuert. Der seit 13 Jahren flüchtige Emmanuello stand auf der Liste der 30 meistgesuchten Kriminellen in Italien. Dem 43-Jährigen wurden Mafia-Mitgliedschaft, Mord, Erpressung und Drogenhandel vorgeworfen.

Nach ersten Obduktionsergebnissen starb Emmanuello durch einen Schuss ins Genick, nachdem er zunächst aus dem Fenster seiner Hütte entkommen war. Die Ermittler waren dem Versteck vor allem dank Abhöraktionen auf die Spur gekommen. Etwa 30 Polizisten hatten die Hütte umstellt.

Innenminister Giuliano Amato erklärte in Rom, der Polizeieinsatz habe Sizilien "von einem der mächtigsten und blutrünstigsten" Mafiosi befreit. Der stellvertende Vorsitzende des Anti-Mafia-Ausschusses im italienischen Parlament, Giuseppe Lumia, sagte, Emmanuello sei "einer der gefährlichsten und erbarmungslosesten Führer" des Mafia-Clans Cosa Nostra gewesen. Der Einsatz zeige, dass der Staat mit "maximaler Härte" gegen die Mafia vorgehe und sich die Mafia-Bosse der Polizei stellen sollten. Erst Anfang November hatte die Polizei in Sizilien den mutmaßlichen Nachfolger des inhaftierten Cosa-Nostra-Chefs Bernardo Provenzano, Salvatore Lo Piccolo, festgenommen. (dm/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false