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Skandal in Hollywood: Promi-Schnüffler Pellicano verurteilt

Er hat Telefone von Filmstars angezapft und Polizisten bestochen. Der Hollywood-DetektivAnthony Pellicano ist nun wegen seiner skrupellosen Ermittlungsmethoden schuldig gesprochen worden. Es drohen 20 Jahre Haft.

Wegen skrupelloser Ermittlungsmethoden ist Hollywood-Detektiv Anthony Pellicano von einer Jury in Los Angeles schuldig gesprochen worden. Nach zweiwöchigen Beratungen befanden die zwölf Jury-Mitglieder den Promi-Detektiv am Donnerstag in 76 von 77 Anklagepunkten für schuldig, wie die Justiz mitteilte. Sie sahen es unter anderem als erwiesen an, dass Pellicano illegal Telefone, darunter das von Hollywood-Star Sylvester Stallone, abgehört hatte und einer kriminellen Vereinigung angehörte. Ein Richter muss nun das Strafmaß für den 64-Jährigen festsetzen, Pellicano drohen nun bis zu 20 Jahre Haft.

Pellicano, der sich während des zweimonatigen Prozesses selbst verteidigte, hatte die Vorwürfe bestritten. Er habe bei seinen Ermittlungen lediglich "Abkürzungen" genommen. Staatsanwalt Daniel Saunders hatte in seiner Anklagerede gesagt, der Detektiv sei ein "gut informierter und gut bezahlter Gauner". Pellicano, der lange der Lieblingsdetektiv der Hollywood-Prominenz war und von Stars wie Elizabeth Taylor und Michael Jackson beauftragt wurde, hatte pro Auftrag zehntausende Dollar kassiert. Der Prozess war mit Spannung erwartet worden, weil prominente Zeugen wie Schauspieler Chris Rock und Paramount-Chef Brad Grey aussagten und spektakuläre Enthüllungen über Prominente erwartet wurden. Diese blieben jedoch aus.

Quellen auch bei der Polizei

Die Staatsanwaltschaft hatte Pellicano unter anderem vorgeworfen, für seine illegalen Abhöraktionen Mitarbeiter von Telefongesellschaften bestochen zu haben. Außerdem kaufte er demnach vertrauliche Informationen von einem Polizisten. Er saß neben Pellicano und drei weiteren Beschuldigten auf der Anklagebank und wurde ebenfalls schuldig gesprochen.

Pellicano war schon einmal ins Gefängnis gekommen. Nachdem die Polizei 2002 in seinem Büro Plastiksprengstoff und zwei Granaten gefunden hatte, wurde er zu 30 Monaten Haft verurteilt. (ae/AFP)

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