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Skurrile Auszeichnungen: Ignobelpreis für Oralsex von Flughunden

Ig-Nobel - ist ein Wortspiel mit dem englischen Ausdruck "ignoble", der so viel wie schändlich oder lächerlich bedeutet. In der Fachwelt sind die so genannten "IgNobelpreise" aber längst keine Schande mehr.

Tropische Flughunde haben Oralsex, und Schleimpilze lassen sich zur Planung von Eisenbahntrassen nutzen. Wissenschaftler haben für solche Erkenntnisse die IgNobelpreise verliehen bekommen. Schon zum 20. Mal wurden die Auszeichnungen im Sanders Theater der renommierten Harvard-Universität in Cambridge (USA) vergeben. Damit sollen außergewöhnliche Forschungen gewürdigt werden, die die Menschen „zunächst zum Lachen und dann zum Nachdenken“ bringen.

Der Name der Auszeichnung - Ig-Nobel - ist ein Wortspiel mit dem englischen Ausdruck „ignoble“, der so viel wie schändlich oder lächerlich bedeutet. In der Fachwelt sind die Preise aber längst keine Schande mehr. Die Vergabe übernehmen traditionell mehrere echte Nobelpreisträger.

Eine weitere Erkenntnis, die die Jury der Zeitschrift „Annals of Improbable Research“ im ausverkauften Saal ehrte: Wer seine Socken über den Schuhen trägt, rutscht nicht so schnell auf eisigen Straßen aus. Dafür erhielt das Team um Lianne Parkin von der neuseeländischen Otago-Universität die Auszeichnung für Physik. Fast alle Preisträger kamen selbst nach Cambridge, um sich am Donnerstagabend (Ortszeit) ihre Auszeichnung abzuholen und ihre Forschung in Zwei-Minuten-Vorträgen darzustellen.

Ähnlich praktisch ist die Erkenntnis, dass die Fahrt auf einer Achterbahn Asthma-Symptome verringern kann. Simon Rietveld von der Universität Amsterdam erhielt dafür den Medizinpreis. Der Preis für Öffentliche Gesundheit dagegen dürfte die Freunde der Barttracht in der Forschergemeinde ärgern: Ihre Zierde sei ein Rückzugsgebiet für Bakterien, entdeckten Manuel Barbeito und seine Kollegen vom Industrial Health und Safety Office in Fort Detrick (USA).

Auch andere Preise griffen in diesem Jahr ins pralle Leben: Biologen der Universität Bristol (Großbritannien) wiesen Oralverkehr beim Sex tropischer Flughunde nach, der Japaner Toshiyuki Nakagaki zeigte mit seinen Kollegen den Nutzen von Schleimpilzen bei der Planung von Eisenbahntrassen. Seine Gruppe war damit sogar schon zum zweiten Mal vertreten ­ bereits 2008 bekamen sie einen Preis für den Einsatz der Pilze zur Lösung von Labyrinthaufgaben.

Chefs und Angestellte aufgepasst: Alessandro Pluchino und seine Kollegen von der italienischen Universität Catania fanden heraus, dass Firmen ihre Mitarbeiter am besten nach dem Zufallsprinzip befördern sollten. Damit war dem Team die Auszeichnung in der Sparte Management nicht zu nehmen.

Den Friedenspreis erhielt Richard Stephens von der Universität Keele (Großbritannien) für einen Nachweis, der das soziale Umfeld revolutionieren könnte: Er fand, das herzhaftes Fluchen Schmerzen effektiv lindern kann. Der Patient müsse dabei allerdings selbst fluchen, Verwünschungen Dritter seien nicht hilfreich. (dpa)

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