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Somalia: Piraten kapern griechischen Frachter

Schwer bewaffnete Piraten haben vor der Küste von Somalia ein griechisches Frachtschiff mit Raketen angegriffen und in ihre Gewalt gebracht. An Bord sind 25 philippinische Seeleute.

Das mit Salz beladene Schiff "Centauri" fahre unter maltesischer Flagge und sei in griechischem Besitz, teilte das griechische Handelsmarineministerium mit. Das Schiff war dem Ministerium zufolge auf dem Weg von Äthiopien nach Kenia, als fünf bewaffnete Piraten es angriffen und entführten. Bereits am Mittwoch brachten Piraten vor der somalischen Küste ein in Hongkong registriertes Schiff in ihre Gewalt.

Nach Angaben der Internationalen Schifffahrtsbehörde (IMB) in Kuala Lumpur wurde die "Centauri" am Donnerstagmorgen gegen 4:50 Uhr MESZ im Indischen Ozean vor der Ostküste Somalias, 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Mogadischu, mit Raketen angegriffen. "Offenbar zielen die Piraten jetzt auf Schiffe auf der Ostseite Somalias", sagte Noel Choong, Leiter des Informationszentrums für Piraterie beim IMB. Ein Vertreter der Reederei der "Centauri" sagte, die Besatzung sei wohlauf. Genauere Angaben machte er nicht.

Das am Mittwoch entführte unter Hongkong-Flagge fahrende Schiff "Great Creation" hatte 24 chinesische Seeleute und einen Seemann aus Sri Lanka an Bord, wie Andrew Mwangura vom kenianischen Seefahrer-Hilfsprogramm sagte. Das Schiff sei auf dem Weg von Tunesien zum indischen Hafen Pipavav gewesen, als Piraten es überfielen. Die "Great Creation" werde zum Piraten-Versteck in Eyl in der abtrünnigen somalischen Region Puntland gebracht.

Attacken haben sich verlagert

Laut IMB wurden seit Jahresbeginn bereits 55 Schiffe vor den somalischen Küsten gekapert. Derzeit würden elf Schiffe mit der Forderung nach Lösegeld festgehalten. Laut Choong hatten Piraten auch im vergangenen Jahr Schiffe an der Ostküste angegriffen, konzentrierten dann aber ihre Attacken auf den Golf von Aden im Norden. Experten zufolge haben stärkere Kontrollen die Piraten wieder in den Ozean getrieben.

Die somalischen Gewässer gelten als die gefährlichsten der Welt. In den vergangenen Monaten fuhren Patrouillenboote der in Dschibuti stationierten multinationalen Anti-Terror-Task-Force durch den Golf von Aden und das Rote Meer. In der Nacht zum Dienstag befreite eine französische Spezialeinheit ein französisches Segelboot gewaltsam aus den Händen somalischer Piraten. Dabei kam ein Pirat ums Leben, sechs weitere wurden vor der Küste Puntlands festgenommen. Die Bundeswehr hatte für den Einsatz Seeaufklärungsflugzeuge zur Verfügung gestellt. (feh/AFP)

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