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Fall Michelle

© dpa

Sonderkommission: Suche nach Michelles Mörder geht weiter

Im Fall der ermordeten Michelle aus Leipzig wurde die Suchaktion in der Umgebung von Wohnung, Schule und Fundort der Toten beendet. Bei der Polizei sind mehr als 700 Hinweise eingegangen, die nun genau geprüft werden. Auch die Auswertung gefundener Spuren dauert weiter an.

Knapp eine Woche nach dem Fund der ermordeten achtjährigen Michelle aus Leipzig hat die Polizei weiterhin keine heiße Spur. Am Mittwoch wurde noch einmal das Gebiet rund um den Fundort der Leiche im Leipziger Osten durchkämmt. 50 Einsatzkräfte seien im Stötteritzer Wäldchen unterwegs gewesen und hatten nur noch ein leeres früheres Fabrikgebäude, sagte ein Polizeisprecher.

"Wir wollen unbedingt die Tasche und die Jacke des Mädchens finden. Das würde uns sehr weiterhelfen", sagte er. Zudem seien vier Polizisten mit Pferden in der Parkanlage im Einsatz gewesen, "um das Sicherheitsgefühl der Kinder und Eltern zu erhöhen“.

Keine Äußerung über Täterprofil

Derzeit würden 700 Hinweise aus der Bevölkerung ausgewertet und Zeugen vernommen. Nicht bestätigen wollte der Sprecher Berichte, wonach ein ganz in der Nähe des Fundortes der Leiche entdecktes Erdloch im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen stehen könnte. "Das ist als Hinweisspur aufgenommen worden. Die Kriminaltechniker haben aber noch kein Ergebnis", sagte der Polizeisprecher. Zeitungen hatten berichtet, dass der Täter in dem etwa 30 Zentimeter tiefen Erdloch möglicherweise das achtjährige Mädchen verscharren wollte. Zu einem möglichen Profil des Täters wollte sich der Sprecher nicht äußern.

Ein Anhaltspunkt bei der Suche nach dem Täter ist Voigt zufolge ein Fall vom April, als ein unbekannter Täter in einem Hauseingang in der Nähe von Michelles Wohnort ein Mädchen misshandelt hat. Da sich das Kind wehrte und schrie, ließ der Mann von ihr ab. Es wurde damals ein Phantombild von ihm erstellt.

Der Berliner Psychoanalytiker Reimer Hinrichs spekulierte, dass der Täter bei der Andacht für Michelle vor wenigen Tagen unter den Besuchern in der Leipziger Trinitatiskirche und auch unter den Schaulustigen bei den Suchaktionen der vergangenen Tage gewesen sein könnte. "Bei solchen Menschenansammlungen kostet der Täter ein regelrechtes Triumphgefühl aus", sagte der Experte.

Eltern befinden sich an unbekannten Ort

Die Eltern des getöteten Mädchens sind mit ihren beiden fünf und elf Jahre alten Söhnen noch nicht nach Leipzig zurückgekehrt. Sie befinden sich an einem unbekannten Ort und werden psychologisch betreut. Unklar ist, wann Michelles Beisetzung stattfinden wird. Das Kind war Anfang vergangener Woche als vermisst gemeldet worden. Am vergangenen Donnerstag fand ein Spaziergänger ihre Leiche in einem Teich in Leipzig. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. (sgo/ddp/dpa)

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