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Triumph Lam aus Hongkong (zum zweiten Mal in Berlin, für zwei Tage): "Ich war vor sechs Jahren schon mal an dieser Stelle, seitdem hat sich viel verändert. Unser Tour-Guide hat erzählt, dass hier im Jahr 2002 dieser Skandal passiert ist. Fast alle in unserer Gruppe haben sich daran erinnert. Ich wusste, dass es in Berlin geschehen war, aber nicht, wo genau. Es war da oben, im zweiten Stock, am mittleren Fenster. Ansonsten hat unser Guide wenig über das Gebäude gesagt. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich auch gerne mal darin wohnen.Was fotografiert Triumph Lam? Das hier.

© Mike Wolff

Berlin-Besucher: Schaut auf diese Stadt

Der eine will Bier-Bike fahren, ein anderer interessiert sich für Einschusslöcher. Was Berlin-Besucher fotografieren. Ein Rätsel.

(9) Ute Funke aus Bensheim an der Bergstraße

Zum zweiten Mal in Berlin,

für sechs Tage.

Mein Bruder wohnt in Potsdam, ich besuche ihn hier. Von diesen Läden hatte ich keine Ahnung, die gibt’s bei uns natürlich nicht. Ich habe aber nur geguckt und nichts gekauft. Als Mitbringsel für kleine Kinder wäre das schon was. Nostalgie finde ich eigentlich schön, sie gefällt mir gut. Und mir ist aufgefallen, dass die Dinger ja nichts aus der Vergangenheit sind, sondern dass es sie noch überall in der Stadt gibt. Sogar im Westteil.

(12) Andrea Garofalo aus Trient in Italien

Zum zweiten Mal in Berlin, für knapp eine Woche.

Ich war im Januar schon mal hier, bei minus zehn Grad. Jetzt im Sommer ist Berlin eine ganz andere Stadt. Mit meinen Freunden wollte ich eigentlich etwas essen, aber die Schlange war uns zu lang. Deshalb sind wir eher zufällig hierhergelaufen. So etwas kenne ich aus meiner Kleinstadt, wenn es das dort auch nicht direkt im Zentrum gibt. Aber wenn man mit dem Auto zehn Minuten fährt, ist man in der Natur, etwa in Südtirol. Hier, mitten in der Großstadt, hätte ich das allerdings nicht erwartet. Es ist ein toller Ort, um Fotos zu machen. Mit dieser Art Kathedrale da oben, einem Denkmal oder etwas Ähnlichem. Wir machen jetzt eine Wanderung durch den Park, eine kleine Bergwanderung wird das ja fast.

(11) Viacheslav Solopov aus Woronesch

in Russland

Zum ersten Mal in Berlin, für drei Tage.

Ich weiß gar nicht genau, was ich da fotografiert habe. Einen Turm mit einer Uhr und horizontal angeordneten Lichtern. Es sieht irgendwie speziell aus. Ich mag es.

(1) Clara Hardt aus Köln

Zum ersten Mal in Berlin, für vier Tage.

Meine Freundin Selen und ich waren im Einkaufszentrum, sind rausgekommen und haben sofort dieses Café gesehen. Wir wollten hier unbedingt rein, auch wenn wir noch nie davon gehört hatten. Wir sind doch aufgewachsen damit ... Keine Ahnung, was genau uns drinnen erwartet. Wahrscheinlich die ganze Geschichte. Man muss am Eingang wohl Brillen oder Armbänder kaufen. Mein zehnjähriger Bruder ist allerdings überhaupt nicht begeistert, mein Vater auch nicht. Als ich ihm gesagt habe, dass es das nur zwei Mal auf der ganzen Welt gibt, hat er gesagt: „Ja, zum Glück!“

(8) Mark Jones aus Cardiff in Wales

Zum dritten Mal in Berlin, für vier Tage.

Ich bin zum Junggesellenabschied hier. Nach Berlin zu fliegen, kommt mich billiger, als das Ganze in Wales zu machen. Heute Morgen in Cardiff hatten wir ein paar Bier, dann eins im Flugzeug. Vor zwei Stunden sind wir gelandet, jetzt sind wir hier. Es war die erste Kneipe auf dem Weg zum Hotel. Ich war letztes Jahr zum Marathon in Berlin, habe dieses Gebäude gesehen und gedacht, dass es spannend aussieht und ich wiederkommen und es besuchen muss. Es schert uns wenig, dass das ein Nachbau ist, das Bier und die Kellnerinnen sind entscheidend. Später mieten wir uns noch ein Bier-Bike.

(6) Alejandro Alegria aus Santiago

de Chile

Zum ersten Mal in Berlin, für drei Monate.

Ich lerne Deutsch hier. In Chile habe ich Metal-Musik gemacht, außerdem bin ich Komponist. Es sind meine ersten Tage in Berlin, ich laufe noch ein bisschen ziellos umher und bleibe spontan dort stehen, wo es mir gefällt. So habe ich auch dieses Gebäude hier entdeckt. Es zeigt die Schrecken der deutschen Geschichte: Man erkennt noch Einschusslöcher und Spuren von Ruß. Das ist unglaublich beeindruckend. Die Synagoge da drüben ist auch eindrucksvoll, aber sie sieht mir zu neu aus. Wir hatten in Chile ja auch eine Diktatur, bis Ende der achtziger Jahre. Aber dort sieht man heute keine Spuren des Krieges mehr. Ich finde es wichtig, dass solche Gebäude erhalten bleiben.

(7) Markus Hilgers und Tochter Rebecca aus Düren

Zum ersten Mal in Berlin, für fünf Tage.

Wir kennen unsere Bundeshauptstadt bisher nur aus dem Fernsehen und dachten uns: Einmal im Leben sollte man sie schon gesehen haben. Also ist unsere Familie, sind wir zu viert losgefahren. Wir stehen jetzt vor dem ersten großen Ziel, das wir ansteuern wollten. Über die Geschichte des Gebäudes kann ich wenig sagen, nur dass auch mal ein ehemaliger NRW-Ministerpräsident hier drin saß. Ich hatte mehr Personenschützer erwartet. Momentan sehe ich nur einen, der uns wahrscheinlich schon beobachtet. Das Gebäude repräsentiert etwas, es sieht schön aus, alles ist super gepflegt. Noch sind wir ja keine Bananenrepublik, deshalb lohnt es sich, das hier zu unterhalten.

(5) Triumph Lam aus Hongkong

Zum zweiten Mal in Berlin, für zwei Tage.

Ich war vor sechs Jahren schon mal an dieser Stelle, seitdem hat sich viel verändert. Unser Tour-Guide hat erzählt, dass hier im Jahr 2002 dieser Skandal passiert ist. Fast alle in unserer Gruppe haben sich daran erinnert. Ich wusste, dass es in Berlin geschehen war, aber nicht, wo genau. Es war da oben, im zweiten Stock, am mittleren Fenster. Ansonsten hat unser Guide wenig über das Gebäude gesagt. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich auch gerne mal darin wohnen.

(4) Herbert Engberts aus Vriezenveen/Niederlande

Zum ersten Mal in Berlin, mit seiner Frau und den drei Kindern, für ein paar Tage.

Wir sind öfter mal in Köln oder Düsseldorf, das ist ja nicht weit von uns entfernt. Nach Berlin haben wir es vorher aber noch nie geschafft. Ich bin selbst Bauunternehmer, deswegen finde ich es spannend, dass hier in der Innenstadt so viel Neues entsteht. Wir laufen gerade in Richtung Berliner Dom. Und da habe ich diese Kirche entdeckt, sie liegt ja ein bisschen versteckt. Sie ist etwas Besonderes: Sonst hat man bei Gotteshäusern meist diese langgezogenen Bauten, dieses ist aber ganz rund.

(3) Josephine Vanderhorst aus New Orleans/USA

Zum ersten Mal in Berlin, für zwei Wochen.

Meine Freundin Princess aus Memphis und ich sind für das Programm „Negotiation, Mediation, Arbitration“ hier: Wir lernen, wie kulturelle Unterschiede Streitschlichtungen und Verhandlungen beeinflussen. Fast 150 Teilnehmer aus 27 Ländern machen da mit. Es ist eine Ehre für uns, an dieser international renommierten Einrichtung zu Gast zu sein. Jetzt ist gerade Mittagspause, deswegen sind wir hier. Josephine wollte unbedingt ein Foto mit dem Gebäude im Hintergrund machen. In den USA haben solche Bauten viel zeitgenössischere Architektur. Hier erkennt man die klassischen, griechischen Einflüsse: an den Statuen und so weiter.

(2) Mike Sturgis aus London

Zum wiederholten Mal in Berlin, für zwei Tage.

Zum ersten Mal in Berlin war ich in den 80er Jahren, da stand die Mauer noch. Für meinen Sohn Dominic, der mich dieses Mal begleitet, ist es aber eine Premiere. Diesen Ort hier haben uns Freunde empfohlen. Sie haben gesagt, dass das alles unter Hitler im Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Aber jetzt wird es ja anderweitig genutzt, ist quasi nur noch ein Denkmal. Es sieht nicht so bewirtschaftet aus, wie ich gedacht hätte – und könnte etwas einladender sein, herzlicher. Aber okay, die Leute können hier rumlaufen und tun, was sie tun wollen, auch nicht schlecht.

(10) Marie Gower aus Toulouse in Frankreich

Zum ersten Mal in Berlin, für fünf Tage.

Viele Freunde von uns waren schon in Berlin, jetzt wollten mein Freund Joris und ich auch mal endlich herkommen und uns ein eigenes Bild machen. Unsere Bekannten haben uns von diesem Laden hier erzählt, er ist also über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Uns wurde schon gesagt, dass man 40 Minuten oder noch länger warten muss. Ich dachte mir: So lange? Dafür? Aber ein Bekannter hat mich überzeugt. Wir sind ja im Urlaub und haben viel Zeit, also probieren wir es einfach mal aus.

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