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Carla Bruni Nicolas Sarkozy

© dpa

Spekulationen über Sarkozys Liaison: Der öffentliche Liebhaber

Zwei Monate nach seiner Scheidung macht der französische Präsident Nicolas Sarkozy mit einer angeblichen Romanze mit der Sängerin Carla Bruni Schlagzeilen.

Kaum hat sich die politische Diskussion um den Besuch des libyschen Staatschefs Muammar al Gaddafi in Paris gelegt, da hat Frankreich wieder ein neues Aufregerthema. Es trägt die Überschrift „Nicolas und Carla“. Eigentlich wäre es nicht weiter wichtig, wer denn möglicherweise die neue Lebenspartnerin von Nicolas Sarkozy ist, der in der vergangenen Woche wegen des Empfangs des Wüstenherrschers Gaddafi politische Schlagzeilen machte. Aber Privates und Politisches sind bei Sarkozy nicht immer klar zu trennen. Das Privatleben des französischen Staatschefs ist schon seit langem grell ausgeleuchtet – und dem Betroffenen ist es oft ganz recht.

Jedenfalls schienen Sarkozy und die aus Italien stammende Sängerin Carla Bruni bei ihrem gemeinsamen Besuch im Disneyland bei Paris am vergangenen Samstag nichts dagegen zu haben, dass sie von etwa zehn Pressefotografen umlagert wurden. Wie die Zeitschrift „L’Express“ auf ihrer Internetseite zu berichten wusste, habe Sarkozy „sehr entspannt“ gewirkt.

Die Zeitung „Libération“ merkte am Montag hämisch an, dass der Dämon der „pipolisation“ wieder einmal von Sarkozy Besitz ergriffen habe. Das Wort „pipolisation“ ist eine französische Sprachschöpfung, die sich von „les people“ herleitet – also den Reichen und Schönen, ohne die es keine Klatschmagazine gäbe. Den drei französischen Magazinen „Point de vue“, „Paris Match“ und „Closer“ ist in dieser Woche das gemeinsame Foto von Sarkozy und Carla Bruni das Titelbild wert.

Carla Bruni ist nicht nur Sängerin, Ex-Model und das Objekt zahlreicher männlicher Fantasien, sondern auch eine Bekannte des Chefredakteurs des Magazins „L’Express“, Christophe Barbier. Und dem soll die 38-Jährige nun offenbart haben, sie habe eine Liaison mit dem Staatspräsidenten. Wie auch immer: Zwei Monate nach der Scheidung des Ehepaars Sarkozy stellte die regierungsnahe Zeitung „Le Figaro“ ihre Lesern am Montag per Internet bereits die Frage, ob Carla Bruni eine gute „Première Dame“ sein könne. Normalerweise gäben Sängerinnen oder Models an der Seite von Fußballspielern ein gutes Bild ab, aber doch nicht neben einem Staatspräsidenten, so lautete eine empörte Reaktion.

Freilich hat auch Sarkozys Ex-Frau Cécilia zu Beginn ihrer Karriere als Model gearbeitet. Nach der Scheidung des Präsidentenpaars im Oktober wurde der Vorwurf laut, die Sarkozys hätten während der erfolgreichen Wahlkampagne zu Beginn dieses Jahres nur zum Schein ein glückliches Paar abgegeben. „Ich habe nicht aus Kalkül gehandelt“, antwortete Cécilia in einem Interview mit der Zeitschrift „Elle“ auf die Kritik, „Nicolas und ich haben nie gelogen.“ Der Staatschef geht in seinem Buch „Bekenntnisse“ nur kurz auf die gescheiterte Ehe ein: Es sei bei seinen gemeinsamen Auftritten mit Cécilia „nichts inszeniert“ gewesen.

Carla Bruni, die aus einer Industriellenfamilie stammt und deren Album „Quelqu’un m’a dit“ zum Publikumsrenner wurde, ist auch politisch kein ganz unbeschriebenes Blatt. Vor knapp zwei Monaten demonstrierte sie bei einer Veranstaltung der Organisation „SOS Racisme“ gegen ein Sarkozy-Projekt – nämlich die Einführung von Gentests für Einwanderer. Die geplanten Tests hätten bei ihr sofort Empörung ausgelöst, erklärte die Einwanderertochter Bruni, die im Alter von fünf Jahren mit ihrer Familie nach Frankreich kam. Sarkozy stört die politische Haltung von Carla Bruni offenbar nicht. Den Fotografen, die ihn tagtäglich begleiten, entging am Montag nicht, dass er erstmals keinen Ehering trug.

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