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Panorama: Stark nachgefragt – das Tagebuch vom Hungertod

Uslar - Nach dem Hungertod eines Arbeitslosen auf einem Hochsitz bei Uslar ist dessen Tagebuch offenbar heiß begehrt. Der Tochter des Mannes soll eine fünfstellige Summe für die Aufzeichnungen ihres Vaters angeboten worden sein, berichtet die „Hessisch/Niedersächsische Allgemeine“.

Uslar - Nach dem Hungertod eines Arbeitslosen auf einem Hochsitz bei Uslar ist dessen Tagebuch offenbar heiß begehrt. Der Tochter des Mannes soll eine fünfstellige Summe für die Aufzeichnungen ihres Vaters angeboten worden sein, berichtet die „Hessisch/Niedersächsische Allgemeine“. Auch ein Regisseur und ein Schriftsteller hätten bereits Interesse gezeigt.

Der 58-jährige Mann hatte sich auf einem Hochsitz zwischen Stehberg und Dingberg nahe Uslar zu Tode gehungert und seinen 24-tägigen Leidensweg in einem Tagebuch dokumentiert, das die Einsatzkräfte am Freitag neben der bereits mumifizierten Leiche fanden. Der Mann war vermutlich Mitte Dezember gestorben. In seinem Tagebuch schreibt Hans-Peter Z. den Angaben zufolge über seine Schmerzen. Akribisch hielt er fest, wie sich eine Unterzuckerung auswirkte, welche inneren Organe nach seiner Einschätzung allmählich aussetzten und wie seine Haut austrocknete.

Der zuletzt in Hannover wohnhafte Mann soll demnächst auf See bestattet werden. Seine Tochter Joana habe so entschieden, weil es der Wunsch ihres Vaters gewesen sei, berichtete die Zeitung weiter. Der Arbeitslose hatte sich im November mit dem Fahrrad von Hannover auf den Weg ins niedersächsische Mittelgebirge Solling gemacht. Er soll verzweifelt gewesen sein. Seine Ehe war in die Brüche gegangen und auch zur Tochter gab es keinen Kontakt mehr.

Nach Informationen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ hatte Hans-Peter Z. Geldprobleme und konnte seine Miete nicht mehr zahlen. Zudem sei er depressiv und wegen Selbstmordgedanken in psychiatrischer Behandlung gewesen. ddp

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