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Panorama: Stierkampf: Barcelona sieht rot

Linker Stadtrat versucht, corridas zu verbieten

Der linke Stadtrat Barcelonas hat es gewagt, die Stadt zur „stierkampffreien Zone“ zu erklären. „Barcelona muss ihrer Hauptstadtrolle gerecht werden und Vorreiter sein bei der Beendigung des Stierkampfes“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Jordi Portabella. Die Entscheidung der katalanischen Hauptstadt kommt einer Revolution gleich, galt Spanien doch bislang als Hochburg der Tierquälerei. „Das ist ein Angriff auf unser nationales Kulturgut“, toben die Stierkämpfer. Sie sprechen von Verrat an der „lebenden Tradition“ Spaniens. Die corridas, wie die Kämpfe in der Arena genannt werden, seien ein Heiligtum. Tierschützer feiern derweil „den Anfang vom Ende der Stierkämpfe in Spanien“, bei denen jährlich 40000 Tiere zu Tode gehetzt werden. Stierkampfgegner sammelten rund 250000 Unterschriften. Die Erklärung Barcelonas gegen den Stierkampf hat aber mehr symbolische Bedeutung. Denn die Entscheidungskompetenz liegt nicht bei der Kommune, sondern beim Regionalparlament. Doch dort gibt es noch keine Absicht, die Toreros tatsächlich aus den katalanischen Städten zu verbannen.

Ralph Schulze

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