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Panorama: Streiks machen Urlaub zum Abenteuer

Von Rainer W. During Ein Fluglotsenstreik in mehreren europäischen Ländern sorgte gestern für Chaos auf vielen Flughäfen.

Von Rainer W. During

Ein Fluglotsenstreik in mehreren europäischen Ländern sorgte gestern für Chaos auf vielen Flughäfen. Für die Urlaubsreisenden kommt es auch heute noch einmal ganz dick. Der Generalstreik in Spanien wird ebenfalls den Luftverkehr behindern. Spanienreisende sind die Hauptleidtragenden dieses Streiks. Die großen Reiseveranstalter haben Vorkehrungen getroffen und ihre Flüge zum Teil auf den morgigen Freitag verlegt.

Von den gestrigen Streiks war vor allem Frankreich und der Flugverkehr dorthin betroffen. In Frankreich kam der Flugverkehr durch einen Ausstand des Kontrollpersonals von 6 bis 23 Uhr weitgehend zum Erliegen. Nach Angaben der Luftverkehrsgesellschaft Air France konnten nur etwa 15 Prozent der inländischen und europäischen Flüge absolviert werden. Am Frankfurter Flughafen waren bis zum frühen Nachmittag 38 Flugpaare gestrichen worden. „Wir erwarten noch vereinzelte Ausfälle“, sagte eine Sprecherin. Da die Fluggesellschaften frühzeitig auf die angekündigten Streiks reagiert hätten, sei das befürchtete Chaos ausgefallen. In München fielen insgesamt 70 Starts und Landungen von Frankreich-Flügen aus.

Am Berliner Flughafen Tegel waren acht der neun Paris-Flüge sowie die beiden Lyon-Verbindungen gestrichen. Im Luftverkehr mit Portugal, Italien, Griechenland und Ungarn, wo es nur zu kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen der Fluglotsen kam, gab es bei einzelnen Flügen Verspätungen von in der Regel unter zwei Stunden. Zu den Streiks hatte die europäische Fluglotsen-Gewerkschaft ATCEUC aufgerufen, die damit gegen die EU-Pläne zur Vereinheitlichung des europäischen Luftraumes protestieren. Die Organisation, der 45 Prozent des Kontrollpersonals angehören, befürchtet eine zunehmende Privatisierung der Flugsicherung und daraus entstehende Nachteile für ihre Mitglieder. Die deutschen Fluglotsen gehören dieser Organisation nicht an.

Wegen eines parallelen Generalstreiks im Baskenland war gestern Nacht der Flugverkehr von und nach Bilbao beeinträchtigt. So konnte die Lufthansa nur einen Flug aus Frankfurt in die nordspanische Stadt durchführen. Während sich der Flugverkehr von und nach Frankreich heute wieder normalisieren soll, wird der heutige Generalstreik in Spanien ebenfalls für erhebliche Beeinträchtigungen im Luftverkehr sorgen. So hat die Fluggesellschaft Iberia einen Großteil ihrer Flüge, darunter auch die beiden Berlin-Dienste, gestrichen.

„Wir haben einen Großteil unserer Spanien-Flüge auf den Freitag verlegt, alle Passagiere wurden entsprechend informiert“, hieß es bei der TUI. Für Rückfragen können sich die Urlauber an ihre Reisebüros wenden. Die von der konzerneigenen Fluglinie Condor für heute geplanten Flüge wurden ebenfalls verschoben, teilte Thomas Cook (Neckermann, Kreutzer) mit. Andere Gäste seien auf reguläre Flüge am Mittwoch oder Freitag umgebucht worden. Für Anfragen hat der Veranstalter unter der Rufnummer 01803/100380 eine Hotline eingerichtet. Auch die besonders im Spanien-Verkehr engagierte Air Berlin hat ihre heutigen Flüge verlegt. Bei Hapag-Lloyd wurde mitgeteilt, dass einzelne Flüge stattfinden sollen. Die Deutsche Lufthansa will kurzfristig auf die heutige Streiksituation in Spanien reagieren. 60 Flüge wurden aber vorsorglich schon gestrichen. Für Auskünfte, ob und wann welche Flüge durchgeführt werden, steht die Rufnummer 01803/803803 zur Verfügung.

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