zum Hauptinhalt
Der Autor Günter Wallraff

© dpa

Streit mit altem Mitarbeiter: Ermittlungen gegen Günter Wallraff unter Auflagen eingestellt

Beendet ist der Streit um Sozialbetrug und vorenthaltene Lohnzahlungen nicht. Der Autor Günter Wallraff will erst prüfen, ob er die Auflagen akzeptieren will.

Das Ermittlungsverfahren gegen den Enthüllungsautor Günter Wallraff soll nach fast einem Jahr gegen eine Geldauflage eingestellt werden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Köln mit, die wegen Verdachts auf versuchten Prozessbetrug, Beihilfe zum Sozialbetrug und Vorenthalten von Arbeitnehmerentgelt ermittelt hatte. Wallraff müsse eine vierstellige Summe „im oberen Bereich“ zahlen, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Dann könne das „vorläufig“ eingestellte Verfahren endgültig eingestellt werden. Eine solche Einstellung gegen Auflage sei „keine Schuldfeststellung“. Es bestehe aber ein hinreichender Tatverdacht gegen den Schriftsteller. Sowohl Wallraffs Verteidiger als auch das Amtsgericht haben ihr Einverständnis erklärt.

Der Autor selbst zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht. Der dpa sagte der 70-Jährige, er müsse erst mit seinem Anwalt beraten, ob er das Angebot „in dieser Form akzeptieren werde.“ Wallraff hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und von einem „reinen Gewissen“ gesprochen. Ein langjähriger früherer Mitarbeiter hatte ihn beschuldigt. Die gesonderten Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gehen Bremer zufolge aber weiter. Worum es sich hier konkret handelt, sagt die Behörde nicht.

Der frühere Mitarbeiter hatte Günter Wallraff beschuldigt, ihn über Jahre hinweg illegal beschäftigt, im Bezahlung vorenthalten und Steuern und Sozialabgaben hinterzogen zu haben. Zudem habe der Autor 2008 im Zusammenhang mit einer Undercover-Reportage über Arbeitsbedingungen in einer Brotfabrik eine eidesstattliche Erklärung manipulieren lassen. Die Vorwürfe hatten großes Aufsehen verursacht. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false