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Panorama: Studie: Angst vor Terror bei der WM 2006

Berlin - Die Menschen im Stuttgarter Raum scheinen schlimme Erfahrungen in Fußballstadien gemacht zu haben. Und speziell in Berlin.

Berlin - Die Menschen im Stuttgarter Raum scheinen schlimme Erfahrungen in Fußballstadien gemacht zu haben. Und speziell in Berlin. Denn in einer aktuellen Umfrage der Universität Hohenheim zur Fußball-WM 2006 heißt es: „Angst vor Bier und bin Laden – Berlin ist die gefährlichste Stadt der WM 2006.“

Woher kommt diese Angst? Markus Voeth, der verantwortliche Professor der WM-Langzeitstudie, will „keine generelle Angst in Stuttgart“ erkennen. Zwar hätten seine Studenten knapp 2000 Menschen aus der näheren Umgebung befragt, doch Stichproben in anderen Regionen haben zu einem „ähnlichen Ergebnis“ geführt. Voeth jedenfalls geht regelmäßig zum VfB Stuttgart, „und das jedes Mal, ohne Angst zu haben“. Ihn selbst haben die Ergebnisse erstaunt: Schließlich gab es seit Jahren keine Ausschreitungen von Hooligans in deutschen Stadien. Auch bei der Fußball-Europameisterschaft in Portugal blieb es ruhig. „Die Bundesregierung muss im Vorfeld der Fußball-WM 2006 also besser kommunizieren, was sie für die Sicherheit der Leute tut“, sagt Voeth. So nehme man den Menschen die Sorge vor einem Stadionbesuch. Am häufigsten hätten die Befragten „Angst vor Terror“ bei der WM angegeben, aber damit sei zu rechnen gewesen, „die Anschläge von Madrid waren während der Umfrage noch präsenter in den Köpfen“.

Die größten Sorgen machten sich die Menschen um Berlin, Frankfurt, Hamburg und München. Am Ende der Tabelle der zwölf WM-Städte liegen Kaiserslautern und Nürnberg. „Es fällt auf, dass Städte umso gefährlicher eingeschätzt werden, je größer sie sind“, sagt Voeth. Immerhin: Die Bevölkerung schätzt große Sportereignisse in Deutschland gegenüber anderen Länder als sicherer ein. Neben Terror und Randale haben die Deutschen bei der Fußball-WM 2006 übrigens noch vor etwas anderem Angst: „Verkehrschaos“.

André Görke

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