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Studie: Immer weniger Geburten am Sonntag

Durch einen zunehmenden Trend zur Geburtenplanung werden in Deutschland immer weniger Sonntagskinder geboren. Einer Studie zufolge wollen die Kliniken Geld sparen.

2003 seien bundesweit 15 Prozent weniger Kinder an einem Wochenende geboren worden, als bei natürlichen Geburten zu erwarten wäre, sagte Studienautor Alexander Lerchl von der Jacobs-Universität in Bremen.

Parallel könne man zwischen 1990 und 2005 einen starken Anstieg der Kaiserschnitte in den Krankenhäusern feststellen. Als Erklärung nennen die Forscher banale wirtschaftliche Erwägungen auf den Geburtenstationen. Sie haben ihre Studie in der Fachzeitschrift „Naturwissenschaften“ veröffentlicht.

„Die Kaiserschnitte werden benutzt, um die Wochenenden freizuhalten“, sagte Lerchl der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es sei bequemer und praktischer, die Geburten dann zu planen, wenn die Krankenhäuser voll besetzt sind, also zu den üblichen Arbeitszeiten während des Tages. Wochenendarbeit sei kostenintensiver. Eine Studie in der Schweiz habe ein ähnliches Bild ergeben. Durch die steigende Zahl von geplanten Kaiserschnittgeburten kämen mehr und mehr Babys unter der Woche zur Welt. Es habe den Anschein, dass die Geburten von den Krankenhäusern während der Woche geplant würden, wenn die Häuser personell voll besetzt sind und ohne Lohnzuschläge gearbeitet werden kann. Die Zahl der Kaiserschnittgeburten in Deutschland ist von 18 Prozent im Jahr 1995 auf 28 Prozent im Jahr 2005 gestiegen. dpa

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