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Studie: Kindererziehung ist schwieriger geworden

Die gute Nachricht: Die Ohrfeige hat ausgedient. Die schlechte: Elektronische Medien übernehmen einen Teil der Kindererziehung.

Ein starkes Selbstbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit und Willensstärke sei den Eltern wichtiger als Anpassungsbereitschaft, Bescheidenheit und eine religiöse Orientierung, heißt es in einer heute in Berlin vorgestellten Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte zu den Ergebnissen: "Die Ohrfeige ist out, bei Konflikten wird geschimpft, aber es wird nicht mehr körperlich gezüchtigt." Nach den Ergebnissen des Generationen-Barometers 2009 hat die Hälfte der Eltern den Eindruck, dass die Kindererziehung heute schwieriger geworden ist. Viele Eltern wünschen sich mehr Unterstützung von den Schulen.

Leichter machen es sich allerdings teilweise die Eltern. Laut Studie sagt mehr als ein Drittel der Eltern und Großeltern aus armen und bildungsschwachen Familien, dass elektronische Medien öfter mal als Babysitter für die Kinder genutzt werden. Mehr als die Hälfte der 14- bis 17-Jährigen aus der Unterschicht sitzt im Schnitt mehr als drei Stunden am Tag vor dem Fernseher oder Computer. In der Mittelschicht ist es noch rund ein Drittel der Jugendlichen.

Die Erziehung von Mädchen und Jungen hat sich weitgehend angeglichen. Väter werden als deutlich weniger abwesend empfunden als bei der ersten Studie. Jetzt sagten nur noch 31 Prozent statt 54 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, sie wünchten sich, der Vater hätte mehr Zeit für sie. Interessanterweise klagen 46 Prozent der Väter, sie hätten zu wenig Zeit für ihren Nachwuchs.

Für die Studie im Auftrag des "Forums Familie Stark Machen" wurden knappp 2200 Menschen ab 16 Jahren befragt. Sie soll alle drei Jahre wiederholt werden, um Veränderungen in der Beziehung zwischen den Generationen in Deutschland sichtbar zu machen. (cl/dpa)

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