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Kita

© dpa

Studie: Kita-Qualität im Westen besser

In Deutschland herrschen bei der frühkindlichen Bildung und Betreuung erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West: Der Westen punktet mit mehr Personal, im Osten gibt es mehr Plätze. Obwohl alle Bundesländer ihr Engagement für Kleinkinder intensivierten, lässt die Versorgung weiter zu wünschen übrig.

Die Betreuung und Bildung von Kleinkindern in Kindertagesstätten hat einer Studie zufolge im Westen Deutschlands - gemessen an der Anzahl der Erzieherinnen - eine höhere Qualität. Im Osten stünden dafür wesentlich mehr Betreuungsplätze zur Verfügung. Das geht aus dem ersten "Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme" hervor, den die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Gütersloh vorlegte. Sie basiert auf Zahlen der Kinder- und Jugendhilfestatistiken sowie Angaben der jeweiligen Landesministerien aus dem Jahr 2007.

Ein Fazit der Studie: Alle 16 Bundesländer hätten ihr Engagement für Kleinkinder intensiviert. Obwohl aber etwa in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bestehe, liege die Quote der betreuten Dreijährigen unter 70 Prozent. Bei der Zahl der Zweijährigen in Kitas verzeichnen die ostdeutschen Bundesländer allesamt eine Betreuungsquote von 40 Prozent. Nur bei Vier- und Fünfjährigen Kindern könne bundesweit beinahe von einer Vollversorgung gesprochen werden, so die Autoren der Studie.

Sachsen-Anhalt ragt heraus

Sachsen-Anhalt erreicht bei den Betreuungsquoten der unter dreijährigen Kinder herausragende Ergebnisse. Dort besteht von Geburt an ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Zehn Prozent der Kinder unter einem Jahr besuchen hier eine Einrichtung, bei den Einjährigen sind es 60 Prozent, bei den Zweijährigen 85 Prozent und bei den Dreijährigen 94 Prozent.

Die alten Bundesländer punkten aus Sicht der Bertelsmann Stiftung mit dem eingesetzten Personal. Bei den unter drei Jahre alten Kindern kämen in der Spitzengruppe der Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland höchstens fünf Kleinkinder auf eine Erzieherin. Die Schlusslichter Brandenburg, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bestritten in ihren Kitas die Betreuung hingegen mit einem Personalschlüssel von mehr als 1:6. Empfohlen werde in dieser Altersgruppe ein Verhältnis von einer Erzieherin für drei Kinder.

"Es geht uns darum, dass Kinder in den Kitas nicht nur einfach betreut werden, sondern zum Beispiel wichtige sprachliche Fähigkeiten erlernen", sagte Projektmanagerin Kathrin Bock-Famulla. Daher müssten die Bedingungen in den Kitas stimmen. Die Kita habe nicht die Aufgabe das Elternhaus zu ersetzen, und könne das auch nicht. Aber gerade in der frühkindlichen Entwicklung würden viele Grundlagen für die spätere Laufbahn gelegt. Die Studie weist schließlich auch daraufhin, dass die Attraktivität der Kitas letztlich auch von den Kosten für die Eltern abhänge. So variiere deren Anteil an den Kosten im bundesweiten Vergleich zwischen elf Prozent (Berlin) und 27 Prozent (Schleswig-Holstein). (sgo/dpa/ddp)

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