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Panorama: Suchaktion in Spanien endet tragisch Zwölfjähriger nach elf Monaten

in Kläranlage gefunden

Es scheint unglaublich, aber es ist wohl die traurige Wahrheit: Der seit elf Monaten vermisste Donovan, dessen Verschwinden eine atemberaubende und beispiellose Suchaktion in ganz Spanien auslöste, war seinem Elternhaus auf grausame Weise ziemlich nahe: Eine Suchmannschaft fand die sterblichen Überreste des Zwölfjährigen nun, einen Steinwurf vom seinem Haus entfernt, im Fäkalienbecken der dörflichen Kläranlage. Ein nationales Vermisstendrama, dass in einer unerwarteten Tragödie endete, deren Hintergründe nicht restlos geklärt sind. Bislang wird ein Unfall – vielleicht beim Spielen – als Unglücksursache vermutet.

„Ich fühle, dass er noch lebt“, hatte Donavans Mutter Gloria Rodriguez, die mit Donovan in dem kleinen Ort Trijueque im Nordosten Madrids lebte, immer wieder geschluchzt. Und Dank ihres unerschütterlichen Glaubens an ihren verlorenen Sohn und der Hilfe ihres geschiedenen Mannes Francisco Parraga gelang es ihr, die größte Vermisstenkampagne der spanischen Geschichte in Gang zu setzten. Das Bild Donovans wurde auf acht Millionen Jogurtbechern, 250 000 Plakaten, 24 000 Taxis, hunderten Lastwagen sowie in unzähligen Fernseh- und Zeitungsaufrufen durch ganz Spanien getragen.

Ja sogar Spaniens wahre Könige der Nation, die Superstars des weltberühmten Fußballklubs Real Madrid, halfen mit und riefen die Bevölkerung auf, den begeisterten Fußballfan Donovan zu suchen. Die Kicker der beiden anderen großen Fußballvereine der Hauptstadt, Atletico Madrid und Rayo Vallecano, trugen das Konterfei Donavans auf ihren Trikots. Das Volk ließ sich nicht zweimal bitten: Tausende Anrufe gingen in den folgenden Monaten bei der Polizei ein. Einige glaubten, Donovan nach seinem Verschwinden noch gesehen zu haben.

Ralph Schulze[Madrid]

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