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Sudan: Lehrerin wegen Teddybär "Mohammed" festgenommen

Die sudanesische Justiz ermittelt gegen eine britische Lehrerin wegen Beleidigung des islamischen Propheten. Ihre Schüler haben einen Teddybären auf den Namen "Mohammed" getauft. Nun drohen drakonische Strafen.

Die Lehrerin war am Sonntag festgenommen worden. Sie hatte einige Monate an einer christlichen englischen Schule in Khartum unterrichtet und dort angeblich sechsjährigen Jungen und Mädchen erlaubt, einen Teddybären "Mohammed" zu nennen. Die Festnahme erfolgte nach Beschwerden von Eltern. Die örtliche Presse zitierte den sudanesischen Justizminister Mohammed Ali Mardhi mit den Worten, er habe den Generalstaatsanwalt mit dem Fall beauftragt.

Ein Sprecher der britischen Botschaft in Khartum sagte, die Lehrerin sei von der Polizei verhört worden; die Ermittlungen sind noch im Gange. Ob bereits eine Anklage erfolgt ist, konnte der Sprecher nicht sagen. Britische Behördenvertreter stehen im Kontakt mit den sudanesischen Behörden und gewähren der Frau konsularischen Beistand. Die Lehrerin versicherte britischen Behördenvertretern, sie habe niemanden beleidigen wollen.

Nach dem im Sudan geltenden islamischen Scharia-Recht können Muslime für die Beleidigung des Propheten Mohammed mit dem Tod bestraft werden. Nicht-Muslimen drohen Peitschenhiebe, Haft, eine Geldstrafe und die Ausweisung. Für gläubige Muslime bedeutet die bildliche Darstellung von Mohammed Gotteslästerung. (mit AFP)

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