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Südasien: Pakistan bittet Nato um Hilfe

Nach den immensen Schäden des Erdbebens in Pakistan und Indien will die EU ihre Soforthilfe für die Region aufstocken. Auch die Nato erwägt logistische Unterstützung.

Brüssel - Die Europäische Union will schon in den kommenden Tagen ihre angekündigte Erdbeben-Soforthilfe für Pakistan und Indien von zunächst 3,6 Millionen Euro erheblich aufstocken. Ein Sprecher der Kommission sagte am Montag in Brüssel, man rechne mit einer deutlichen Anhebung über die Soforthilfe hinaus: «Die Höhe wird von den Anforderungen abhängen, die an uns gerichtet werden.» Zugleich begannen erste Planungen für die Unterstützung des Wiederaufbaus.

Pakistan hat die NATO um Hilfe gebeten. «Wir prüfen, wie wir bei dieser ungeheuren Katastrophe helfen können», sagte NATO- Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer am Montag. Die NATO hat für die von ihr geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF rund 8000 Soldaten in dem Nachbarland Pakistans stationiert. Der NATO-Rat beschloss am Montag, militärische Mittel für die Katastrophenhilfe einzusetzen. Über Einzelheiten soll am Dienstag entschieden werden.

De Hoop Scheffer verwies darauf, dass die Bundeswehr bereits mit Hilfe begonnen habe. Einer Änderung des ISAF-Mandats bedürfe es deswegen nicht. Das deutsche ISAF-Kontingent entsandte ein Hilfsteam mit Ärzten, Sanitätssoldaten und Pioniereinsatzkräften nach Pakistan, teilte das Bundesverteidigungsministerium in Berlin mit. Neben den etwa 50 Soldaten wird auch Hilfsmaterial wie Medikamente, Betten, Zelte und Decken in das Einsatzgebiet nördlich von Islamabad transportiert.

De Hoop Scheffer sagte, das Nordatlantische Bündnis prüfe nicht nur, in welchem Umfang es beispielsweise Hubschrauber aus dem Afghanistan-Einsatz ins Katastrophengebiet abziehen könne. Auch die Entsendung anderen Materials und entsprechender Experten sei möglich. Die NATO verfügt über Hubschrauber und Transportflugzeuge, die im Katastrophengebiet benötigt werden.

Die EU-Kommission will nach Angaben des Sprechers in den nächsten Tagen über eine Erhöhung der Hilfsgelder entscheiden. Fünf Mitarbeiter der Katastrophen-Hilfsbehörde (ECHO) befänden sich bereits an Ort und Stelle. «Wir sind noch damit beschäftigt, die Lage richtig einzuschätzen.» Insgesamt stehen in diesem Jahr im EU-Etat noch 20 Millionen Euro für Katastrophenhilfe zur Verfügung. «Aber es gibt noch andere Katastrophen», sagte er. «Wir müssen mit Ekuador und El Salvador gerade mehrere Katastrophen gleichzeitig bearbeiten.» (tso/dpa)

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