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Taifun Nuri

© dpa

Südchina: Taifun legt Hongkong lahm

Höchste Sturmwarnung seit fünf Jahren: Die Behörden in Südchina haben 250.000 Menschen in Sicherheit bringen lassen. Der Taifun "Nuri" fegte am Freitag über die Region hinweg. Die Behörden geben noch keine Entwarnung.

Der Taifun "Nuri" hat am Freitag das öffentliche Leben in Hongkong zum Erliegen gebracht: Behörden, Schulen und Geschäfte blieben geschlossen, Busse und Fähren fuhren nicht, Flüge wurden gestrichen. Wegen der heftigen Winde und starken Regenschauer gab das Überwachungszentrum in der chinesischen Sonderverwaltungszone erstmals seit fünf Jahren die zweithöchste Sturmwarnung heraus. Der Taifun schwächte sich beim Aufprall auf das Land zwar etwas ab, die Experten warnten aber vor neuen Turbulenzen in der Nacht. Laut der Zeitung "South China Morning Post" sollten in der südchinesischen Provinz Guangdong 250.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Das Überwachungszentrum rief angesichts von Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern und Böen mit einer Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometern die Warnstufe neun aus. Am Nachmittag flauten die Winde aber etwas ab, die Meteorologen maßen Winde bis zu 85 Stundenkilometern und sprachen nur noch von einem Tropensturm. Es könne eine vorübergehende Flaute im Auge des Sturms geben, erklärte das Überwachungszentrum. Dieser Flaute "können aber wieder heftige Winde aus anderer Richtung folgen". Die Behörde empfahl den Menschen weiter, zu Hause zu bleiben, und warnte vor einer "sehr rauen See".

Sportler der Olympischen Spiele sitzen fest

Nach offiziellen Angaben wurden durch die schweren Stürme zehn Menschen verletzt. Zwei davon wurden von herabstürzenden Teilen getroffen und ins Krankenhaus gebracht. Ein Mann wurde an einem Strand vermisst. Von den Flugausfällen betroffen waren auch Teilnehmer der in Hongkong ausgetragenen olympischen Reitwettkämpfe. Einige Reiter und Pferde konnten ihre Rückflüge in die Heimat vorerst nicht antreten. Das Springreiterfinale am Donnerstag war entgegen erster Befürchtungen aber ohne Störungen durch den Sturm verlaufen.

Der August ist generell der wärmste Monat in Hongkong, immer wieder gibt es heftige Stürme. Da die Bauweise der Stadt aber darauf vorbereitet ist, gibt es nur selten schwere Schäden. "Nuri" war von den Philippinen aus auf Südchina zugesteuert. Im Norden der Philippinen hatte der Sturm am Mittwoch sieben Menschen das Leben gekostet.

Zuletzt war in Hongkong 2003 eine Sturmwarnung der Stufe Neun ausgegeben worden. Stufe Zehn hatte es zuletzt 1999 gegeben, als der Taifun "York" drei Menschen tötete. Die Höchststufe gilt bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 Stundenkilometern und Böen mit Geschwindigkeiten ab 220 Stundenkilometern. (saw/AFP)

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