zum Hauptinhalt
Grüne Weihnachten: In Süddeutschland herrschte zu Heiligabend erstaunlich mildes Wetter.

© dpa

Süddeutschland: Mit 20,7 Grad Temperatur-Rekord an Heiligabend

Rekordtemperaturen in Freiburg und München: Das frühlingshafte Weihnachtswetter treibt die Menschen im Südwesten in die Straßencafés. Die ungewohnte Wärme bringt jedoch auch den Schnee zum schmelzen und damit Hochwasser für einige Flüsse.

Mit fast sommerlichen 20,7 Grad ist am Montag in München ein deutschlandweiter Temperatur-Rekord für einen Heiligabend seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erreicht worden. Der Wert wurde an einer Station in der Innenstadt gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.

Grüne Weihnachten mit Rekordtemperaturen laden vor allem im Süden und Südwesten eher zum Eisessen als zum Glühwein ein. In Freiburg maßen die Meteorologen am Montagmittag die bundesweite Rekordtemperatur von 18,5 Grad. Doch das Weihnachtstauwetter und starke Regenfälle ließen die Flüsse im Süden und Westen Deutschlands anschwellen. Der Oberrhein war am Montag wegen Hochwassers teilweise gesperrt.

Die Rekordtemperatur von 18,5 Grad sei seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 100 Jahren noch nie an einem Heiligabend in Deutschland erreicht worden, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mit. Der bisherige Höchstwert lag 1983 in Baden-Baden und im badischen Müllheim bei jeweils 17,8 Grad. Als ziemlich warmes Weihnachtsfest ist auch Heiligabend 1977 in die Wettergeschichte eingegangen. Damals wurde an vielen DWD-Messstationen die 15-Grad-Marke geknackt.

Auch in München herrschte am Montag Cabrio- statt Ski-Wetter. Mit 15,9 Grad wurde dort am Montagmittag eine Rekordmarke für einen Heiligabend in der bayerischen Landeshauptstadt gemessen.

Zehntausende Menschen nutzten das frühlingshafte Wetter, um letzte Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Straßencafés waren gut besucht und Cabriofahrer drehten ihre Runden mit offenem Verdeck.

Hochwasser und Regenfälle brachten allerdings die Schifffahrt am Oberrhein und am Neckar an Heiligabend zum Erliegen. Bereits am ersten Weihnachtstag könnte die Reise für die Schiffer jedoch wieder weitergehen, lautete am Montag die Prognose der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale in Karlsruhe. Der Rhein hatte um Mitternacht in Maxau bei Karlsruhe den kritischen Pegel von 7,50 Metern überschritten und war daraufhin auf der rund 60 Kilometer langen Strecke zwischen Baden-Baden und Mannheim gesperrt worden. Im Neckar mussten die Schiffe bereits seit Samstag pausieren.

In Rheinland-Pfalz führten Mosel und andere Flüsse viel Wasser. Allerdings erwarteten die Hochwassermeldezentren in Mainz und Trier am Montag wieder fallende Pegelstände, da es nicht mehr regnen sollte. In den meisten anderen Abschnitten des Rheins in Rheinland-Pfalz galten Geschwindigkeitsbeschränkungen für Schiffe.

Im weiteren Verlauf des Rheins bereiteten sich Köln und Düsseldorf auf Hochwasser vor. Beide Städte meldeten am Montag weiter steigende Pegelstände. Hochwasserschützer sehen vorerst jedoch keine Gefahr. In Köln stand das Wasser am Pegel um 11 Uhr bei 7,40 Meter. Schutzmaßnahmen für einen Pegelstand von 9,00 Metern seien ergriffen oder vorbereitet, sagte ein Mitarbeiter der Hochwasserschutzzentrale.

Im langjährigen Mittel liegt der Wasserstand des Rheins bei Köln bei einer Marke von 3,21 Meter. Schiffe durften am Montag nur noch langsam und in Flussmitte fahren. In Düsseldorf wurden die Altstadt und der Ortsteil Hamm geschützt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false