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Suizid: Mutmaßlicher Prostituiertenmörder begeht offenbar Selbstmord

Der als mutmaßlicher Prostituiertenmörder von Hof bekannt gewordene Volker E. hat sich offenbar in seiner Gefägniszelle das Leben genommen. Der Fernfahrer soll mindestens sechs Frauen getötet haben.

Der 48-Jährige, der sechs Frauen getötet haben soll, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Montagmorgen erhängt in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Bayreuth gefunden. "Die äußeren Umstände deuten auf einen Suizid hin", erklärte der Leiter der zuständigen Staatsanwaltschaft Hof, Gerhard Schmitt. Die genaue Todesursache müsse aber noch ermittelt werden. Der Anwalt des Fernfahrers, Alexander Schmidtgall, sagte, er habe bei seinem Mandanten keinerlei Anzeichen für einen bevorstehenden Selbstmord erkannt.
  
Volker E. hatte nach seiner Festnahme im vergangenen November gestanden, fünf Prostituierte bei Fahrten nach Spanien und Frankreich mit bloßer Hand erwürgt zu haben. Außerdem gestand er, als 15-Jähriger in seiner Heimatstadt Plauen in der DDR ein 14-jähriges Mädchen getötet zu haben. Ein von der europäischen Justizkoordinierungsstelle Eurojus vorgebrachter Verdacht, E. könnte für bis zu 19 Morde verantwortlich sein, konnte bislang nicht erhärtet werden.
  
Laut Schmidtgall erwartete E. in den kommenden Tagen die Anklage durch die Staatsanwaltschaft. Er habe seinen Mandanten seit der Festnahme durchschnittlich ein bis zwei Mal die Woche aufgesucht. "Es gab dabei überhaupt keine Hinweise auf einen bevorstehenden Selbstmord. Ansonsten hätte ich die Gefängnisleitung informiert."

Grausige "Trophäen" gefunden  

  
E. soll die fünf Prostituierten, vier davon in Spanien und eine in Frankreich, zwischen 1999 und 2006 getötet haben. Die Morde beging er nach Angaben der Ermittler offenbar zur Befriedigung seines perversen Sexualtriebs: Sein letztes Opfer hatte er nach seinem Geständnis vom Straßenstrich aufgelesen und ihr 60 Euro dafür bezahlt, dass sie sich beim Sex fesseln ließ. Diese Hilflosigkeit nutzte er, um die aus Bulgarien stammende 20-Jährige zu erwürgen. Dann schnitt er sich einige ihrer schwarzen Locken ab und machte ein Foto der Leiche.
  
Bei der Durchsuchung seines Lastwagens nach seiner Festnahme in Köln fanden die Ermittler weitere solcher grausigen "Trophäen" seiner Taten in einem Handschuhfach seines Führerhauses. Der aus Sachsen stammende Lkw-Fahrer hatte schon in der DDR im Gefängnis gesessen, weil er Frauen überfiel und bis zur Bewusstlosigkeit würgte. Nach seiner Haftentlassung nach der Wende zog E. dann in  den Westen. (mit AFP/dpa)

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