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© dpa

Taifun: "Ketsana" zieht über Vietnam weiter nach Kambodscha

Nachdem der Sturm "Ketsana" am Samstag auf den Phillipinen 246 Menschen das Leben gekostet hat, traf der Sturm am Dienstag in Vietnam erneut auf das Festland. Auch dort sind Hunderttausende betroffen. Inzwischen ist Ketsana nach Kambodscha weitergezogen.

Nach den Philippinen ist der verheerende Sturm "Ketsana" am Dienstag über Vietnam hinweggefegt und wütet nun in Kambodscha. Dort kamen nach ersten Angaben zehn Menschen ums Leben, teilte die Regierung mit. Nördlich der Hauptstadt Phnom Penh seien 30 Häuser zerstört worden. In Siem Reap, der Touristenhochburg für Besucher, die die Tempel von Angkor Wat besuchen, ging heftiger Regen nieder. Schäden und Opfer wurden von dort nicht gemeldet.

In Vietnam ist die Zahl der Toten inzwischen auf 50 gestiegen. Der zum Taifun herangewachsene Sturm traf nach Behördenangaben am Dienstag südlich von Danang auf Land. Zuvor hatte "Ketsana" den Philippinen die schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 40 Jahren gebracht, mindestens 240 Menschen starben in den Fluten, hunderttausende wurden obdachlos.

In Vietnam ergriffen rund 170.000 Menschen die Flucht vor dem Sturm. Die Regierung mobilisierte tausende Soldaten und Polizisten, um Bewohner aus der Bahn des Tropensturms in Sicherheit zu bringen. Flughäfen und Schulen wurden geschlossen. Teile der viertgrößten Stadt Danang an der Ostküste des Landes sowie die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende alte Hauptstadt Hue wurden überschwemmt. In weiten Teilen der Küstenregion fiel der Strom aus.

"Ketsana" war am Samstag über die Philippinen hinweggezogen und hatte in der Region um die Hauptstadt Manila schwere Überschwemmungen verursacht. Mindestens 240 Menschen kamen dabei ums Leben, rund 400.000 wurden obdachlos. Drei Tage nach dem schweren Unwetter hielt der Zustrom in die hoffnungslos überfüllten Notaufnahmelager an. In rund 600 Notunterkünften drängten sich fast 375.000 Überlebende der Überschwemmungen, sagte ein Behördensprecher. "Stündlich kommen mehr Menschen. Ich weiß nicht, wie lange wir dem Andrang noch standhalten können", sagte der Leiter einer Notunterkunft auf einem Sportplatz in einem Vorort von Manila.

Hunderte Überlebende suchten Hilfe und Zuflucht im Präsidentenpalast in Manila. Durch die Überschwemmungen obdachlos gewordene Menschen und die Ärmsten der Armen strömten am Dienstag in der Hoffnung auf medizinische Hilfe, Nahrung und ein Dach über dem Kopf zur Residenz von Staatschefin Gloria Arroyo. Die Flutopfer sollten "in allen zur Verfügung stehenden Bereichen"  des Präsidentenpalastes sowie in Zelten auf dem Gelände untergebracht werden, erklärte Arroyo. Notfalls würden ihre Mitarbeiter ihre Büros räumen, um Platz für Obdachlose zu machen.

Die EU-Kommission kündigte zwei Millionen Euro Nothilfe für die Philippinen an. Falls nötig, werde auch Vietnam und Laos geholfen, hieß es in Brüssel. Das Auswärtige Amt in Berlin stellte 500.000 Euro Soforthilfe bereit. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF rief zu Spenden auf. Nach den Überschwemmungen seien zehntausende Babys und Kleinkinder von lebensgefährlichem Durchfall, Lungenentzündungen und Infektionskrankheiten bedroht. Die UN-Organisation zeigte sich besorgt über eine mögliche Verschärfung der Lage durch neue Tropenstürme in den kommenden Tagen. (as/AFP)

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