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Update

Taifun: "Nanmadol" wütet in Asien

Nach seinem zerstörerischen Zug durch die Philippinen hat der Taifun "Nanmadol" am Montag Taiwan erreicht. Der Taifun hat auf den Philippinen mindestens 22 Menschen das Leben gekostet.

Nach seinem zerstörerischen Zug durch die Philippinen hat der Taifun „Nanmadol“ am Montag Taiwan erreicht. Tausende Menschen mussten ihre Häuser vor dem herannahenden Sturm verlassen, während die meisten Schulen geschlossen blieben und der Bahnverkehr weitgehend eingestellt wurde. Ein Motorradfahrer kam durch den Sturm ums Leben, nachdem am Wochenende auf den Philippinen bereits mindestens 22 Menschen getötet worden waren. Während der Tropensturm über den dichtbesiedelten Süden der Insel fegte, blieben nach Behördenangaben fast im gesamten Land die Schulen geschlossen. Mit Windgeschwindigkeiten von zunächst 137 Stundenkilometern bewegte sich „Nanmadol“, der nach einer früheren Hauptstadt von Mikronesien benannt ist, in nordwestlicher Richtung, wie der meteorologische Dienst mitteilte. Das Fernsehen berichtete, ein Motorradfahrer sei ums Leben gekommen, als er von Fensterscherben getroffen wurde, die durch den Wind zerstört worden waren.

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde wurden 8000 Menschen vor dem schwersten Taifun seit dem Sturm „Morakot“ in Sicherheit gebracht, bei dem 2009 in Taiwan mehr als 700 Menschen getötet worden waren. Die Regierung entsandte 50.000 Soldaten, um bei den Rettungsmaßnahmen zu helfen. In dem Dorf Wutai in der abgelegenen Region Pingtung wurden 300 Menschen durch einen Erdrutsch von der Außenwelt abgeschnitten. In Teilen des Landes fielen nach Angaben der Wetterbehörde seit Sonntag mehr als 500 Millimeter Regen. Es wurde erwartet, dass sich „Nanmadol“ weiter in Richtung des chinesischen Festlands bewegen würde. In der südöstlichen Provinz Fujian wurden am Dienstag vorsichtshalber mehr

als 119.000 Fischer an Bord von mehr als 44.000 Booten und Schiffen in die Häfen zurückbeordert, wie der staatliche chinesische Rundfunk berichtete. Der Sturm könne auch die Hochgeschwindigkeitszüge in der Region zwingen, ihr Tempo zu drosseln oder ihre Fahrt zu stoppen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Auf drei Flughäfen in Fujian wurden Medienberichten zufolge mehr als 40 Flüge wegen des Unwetters abgesagt. In Fujians Nachbarprovinz Zhejiang brachten Rettungskräfte mehr als 20 Schulkinder und ihre Lehrer in Sicherheit, die von Hochwasser eingeschlossen worden waren.

Allerdings verlor der Taifun auf dem Weg über Taiwan deutlich an Fahrt. Im Nordwesten erreichte „Nanmadol“ nur noch Geschwindigkeiten von 90 Stundenkilometer und wurde daraufhin zu einem normalen Tropensturm herabgestuft. Auf den Philippinen waren am Wochenende mindestens 22 Menschen vorwiegend bei Erdrutschen getötet worden. 12 weitere Menschen wurden auf See vermisst oder von Flüssen fortgerissen. Es wurde befürchtet, dass auch sie nicht mehr lebend gerettet werden können. Teile der Hauptinsel Luzon waren am Montag noch immer ohne Strom. Mehr als 61.000 Menschen waren vor dem Sturm in Sicherheit gebracht worden, der am Montag noch immer starken Regen über die Inselgruppe brachte.

Der Taifun hat auf den Philippinen Schätzungen zufolge Schäden von umgerechnet mehr als 18 Millionen Euro in Landwirtschaft und Infrastruktur angerichtet.

(AFP/dpa)

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