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Bei einem Feuerunglück in einem taiwanesischen Freizeitpark wurden Hunderte Menschen verletzt.

© AFP

Taipeh: 500 Verletzte bei Explosion in Freizeitpark in Taiwan

Bei einem Brand und einer anschließenden Explosion in einem Freizeitpark auf Taiwan sind mehrere hundert Menschen verletzt worden, viele von ihnen schwer. Auslöser des Unglücks war offenbar ein leicht entzündbares Farbpulver.

Bei einer offenbar von Farbpulver verursachten Explosion in einem Freizeitpark nahe Taiwans Hauptstadt Taipeh sind mehr als 500 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien fast 200 Schwerverletzte, teilten die Behörden am Sonntag mit. Zu dem Unglück sei es am Samstagabend gekommen, als über eine Menschenmenge gesprühtes Farbpulver explodierte. Medienberichten zufolge erlitten viele der vorwiegend jugendlichen Opfer großflächige Verbrennungen.

Bilder auf der Website der Zeitung "Apple Daily" zeigten, wie über einer tanzenden Menschenmenge ein farbiges Pulver versprüht wird, als es sich plötzlich in einen Feuerball verwandelt, der durch die Menge rast. Entsetzte Partygäste rennen auf den Aufnahmen um ihr Leben, Zuschauer schütten verzweifelt ihre Wasserflaschen über den Brandwunden der Opfer aus. Ein Feuerwehrsprecher sagte, offenbar habe das Pulver die Explosion und das Feuer ausgelöst. "Das kann durch die Hitze und das Licht auf der Bühne passiert sein", sagte der Sprecher.

"Die nächsten 24 Stunden sind für viele Schwerverletzte entscheidend"

"Zu Beginn habe ich gedacht, dass es Teil der Spezialeffekte der Show sei", berichtete ein Augenzeuge im Fernsehsender CTI über das Unglück. "Aber dann ist mir klar geworden, dass irgend etwas nicht stimmt. Die Menschen haben angefangen zu schreien und wegzurennen." Ein AFP-Reporter sah noch am Sonntag nahe der Bühne blutige Fußspuren, die offenbar von Flüchtenden stammten.

Ein Sprecher des Gesundheitsamtes von Taipeh sagte am Sonntag, es gebe 509 Verletzte. Von ihnen seien 188 schwer verletzt. Viele hätten auch Verbrennungen der Atemwege erlitten. Medienberichten zufolge wurden bei einigen bis zu 40 Prozent der Haut verbrannt. "Die nächsten 24 Stunden sind für viele Schwerverletzte entscheidend", sagte der Sprecher des Gesundheitsamtes. Die Opfer seien fast alle Jugendliche oder junge Erwachsene.

Die Polizei nahm den Veranstalter der Party sowie vier Mitarbeiter fest. Gegen sie werde wegen "Verstößen gegen die öffentliche Sicherheit und Missachtung von Pflichten" ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Der Freizeitpark wurde bis auf weiteres geschlossen. Insgesamt waren rund tausend Menschen zu der Party im Wasserpark Formosa Fun Coast am Rande von Taipeh gekommen. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden, doch hatten Rettungswagen Mühe, zum Unglücksort vorzudringen.

Zunächst hatten die Behörden in der Nacht von gut 200 Verletzten gesprochen. Bei ihnen handele es sich aber nur um die Opfer, die mit Rettungswagen in die Krankenhäuser gebracht wurden, hieß es am Sonntag. Inzwischen seien auch alle Verletzten gezählt worden, die selbst in die Klinik fuhren oder von anderen gebracht wurden. (AFP)

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