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Buran

© dpa

Technik: Russische Raumfähre schippert über den Rhein

Eigentlich ist die Raumfähre "Buran" ganz andere Geschwindigkeiten gewohnt: Mit gerade einmal zwölf bis 16 Kilometern pro Stunde nähert sie sich zur Zeit auf dem Rhein ihrem neuen Zuhause, begleitet von vielen Schaulustigen.

Die ausgemusterte russische Raumfähre "Buran" hat auf ihrer Rhein-Reise Richtung Speyer am Dienstag Düsseldorf passiert. Mehrere hundert Menschen am Ufer und auf Brücken wurden Zeugen, wie das Pontonschiff mit dem 36 Meter langen Raumgleiter an Landtag und Fernsehturm vorbeifuhr. Ein Feuerwehr-Schiff spritze zur Begrüßung des ungewöhnlichen Transports Wasserfontänen in die Luft.

Die "Buran" ("Schneegestöber"), die den amerikanischen Spaceshuttles ähnelt, soll die neue Attraktion des Technik Museums in Speyer werden. Der Raumgleiter hatte zwischen 1984 und 1988 insgesamt 25 Testflüge in der Erdatmosphäre absolviert, war aber nie im All unterwegs. Das schaffte nur ein Schwester-Raumschiff. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde das teuere "Buran"-Programm eingestellt.

Juristische Rangeleien

Die Verantwortlichen des Museums in Speyer hatten ihr Exemplar bereits seit längerer Zeit auf der Einkaufsliste. Nachdem sie die Raumfähre von ihren russischen Besitzern erworben hatten, gab es allerdings juristische Probleme. Ein Kaufmann aus Singapur erhob Anspruch auf "Buran" und zog in Bahrain vor Gericht. Das Museum gewann die Verfahren.

Im Jahr 2000 war das Raumschiff bei den Olympischen Spielen in Sydney gezeigt worden und später auch in Bahrain, wo es zuletzt gelagert wurde. Von Bahrain aus war "Buran" in den vergangenen Wochen über das Meer nach Rotterdam gebracht worden, wo der Koloss auf ein Rheinschiff verladen wurde. (smz/dpa)

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