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Teleskop "Kepler": Nasa startet Suche nach der "zweiten Erde"

Mit einem neuen Teleskop will die Nasa die Milchstraße nach Planeten absuchen, die der Erde ähnlich sind. Am Freitagabend soll es ins All geschossen werden. Auch Deutschland ist dabei - zumindest namentlich.

Die US-Weltraumbehörde Nasa macht sich auf die Suche nach einer "zweiten Erde". Um mögliche erdähnliche Planeten außerhalb unseres Sonnensystems mit Voraussetzungen für Lebewesen aufzuspüren, starten die Amerikaner an diesem Freitagabend (MEZ Samstag kurz vor fünf Uhr) das Mega-Teleskop "Kepler". Das Teleskop, das mit einer Delta-II-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abheben soll, hat die Aufgabe, über 100.000 Sterne innerhalb unserer Milchstraße ins Auge fassen und diese nach sie umkreisenden Planeten abzusuchen, die Ähnlichkeit mit der Erde haben könnten. Nach Schätzungen von Astronomen enthält unsere Milchstraße mindestens 100 Milliarden Sterne.

Gibt es mit unserem vergleichbares Leben im All?

Die Mission sei der erste Schritt zur Beantwortung der Urfrage aller Astronomen. "Gibt es andere Welten als unsere?" oder "Sind wir allein?" Mit "Kepler" sei die Wissenschaft erstmals in der Lage, solche erdähnlichen Himmelskörper zu orten. Das Unternehmen kostet 550 Millionen Dollar (435 Millionen Euro) und soll mindesten dreieinhalb Jahre dauern. Das Teleskop ist nach dem deutschen Astronomen benannt, der im 17. Jahrhundert die Gesetze der Planetenbewegungen entdeckte.

Auf der Jagd nach erdähnlichen Planeten (ai-eps)
Die Grafik zeigt, wie die Suche nach den Planeten funktioniert. -

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Wichtigster Teil der Sonde ist eine 95 Megapixel-Digitalkamera, die in eine Region der Sternbilder Leier und Schwan blickt. Es handelt sich laut Nasa um die stärkste Kamera, die jemals ins Weltall befördert wurde. "Kepler" sei in der Lage, bereits minimalste Veränderungen der Sternen-Helligkeit festzustellen, heißt es bei der Nasa.

Helligkeitsunterschiede von Sonnen sollen Hinweise auf Planeten geben

Die Suche nach erdähnlichen Himmelskörpern ist schwierig. Die Planeten können zunächst nicht direkt in Augenschein genommen werden, stattdessen arbeiten die Wissenschaftler mit der "Transitmethode": Ein Planet, der vor seiner Sonne vorbeifliegt, verringert für eine kurze Zeit die Helligkeit dieses Sterns - diese Veränderung der Helligkeit soll "Kepler" messen. Erst später könnten Größe und Beschaffenheit des Planeten bestimmt werden.

Bisher hat die Wissenschaft etwa 350 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Doch diese "Exoplaneten" sind entweder Jupiter-ähnliche Gasriesen oder es handelt sich um Planeten, die viel zu heiß oder viel kalt sind, um Leben hervorzubringen.

"'Kepler' ist ein Meilenstein der Frage, welche Planetentypen um andere Sterne kreisen", meint die "Exoplanet-Jägerin" Debra Fischer von der San Francisco State University. Wenn sich herausstellen sollte, dass die meisten Sterne von "Erden" umkreist werden, sei dies ein ermutigender Hinweis, dass es Leben auch außerhalb unseres Sonnensystems in "anderen Welten" gebe könnte, heißt es bei der Nasa. (jnb/dpa)

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