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Terroristenfahndung: Polizei prüft Hinweise aus Bevölkerung

"Wir werden morgen als Held vor Allah stehen" - dieser Satz in arabischer Sprache hat in der vergangenen Nacht einen Großeinsatz der Polizei in Hamburg ausgelöst. Im Anschluss an die ergebnislose Großfahndung wurden zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung überprüft.

Hamburg (26.08.2005, 14:15 Uhr) - «Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen Vorbereitung eines Sprengstoffanschlages eingeleitet», sagte Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger.

Ein Großaufgebot von 1071 Beamten hatte am Vorabend nach den Männern gefahndet, die nach Zeugenangaben möglicherweise einen Anschlag geplant hatten. Einen konkreten Hinweis gab es laut Innensenator Udo Nagel (parteilos) jedoch nicht. Die Polizisten kontrollierten den Verkehr, durchsuchten Wohnungen und Einrichtungen. Bei den Kontrollen wurden 23 Personen angehalten und überprüft, alle erwiesen sich als unverdächtig.

Ein von der Polizei als glaubwürdig bezeichneter Zeuge hatte gehört, wie die drei Männer vor dem S-Bahnhof Holstenstraße in Hamburg-St. Pauli in arabischer Sprache unter anderem über «Heldentum vor Allah» sprachen. Bei den «Sprachfetzen», die der Mann verstanden habe, soll laut Polizeipräsident Werner Jantosch auch der Satz gefallen sein: «Wir werden morgen als Held vor Allah stehen.» Anschließend seien die Verdächtigen in einen Linienbus gestiegen - einer der drei mit einem Rucksack. Die Überwachungskamera des Busses nahm Bilder von ihnen auf.

Nach der Veröffentlichung der Fotos in Hamburger Zeitungen gingen bei der Polizei zahlreichen Hinweise ein, zu denen zunächst keine Angaben gemacht wurden. Der Staatsschutz gehe mit verdeckten Ermittlungen den Hinweisen nach, hieß es. Polizeipräsident Jantosch hatte am Donnerstagabend gesagt, ob die Angaben des Zeugen einen «realen Hintergrund» hätten, wisse man noch nicht. (tso/dpa)

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