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Thailand: Todesstrafen für Mord an britischer Touristin

Wegen Vergewaltigung und Ermordung einer jungen britischen Touristin sind in Thailand am Mittwoch zwei Fischer zum Tode verurteilt worden. Die Mutter des Opfers hatte sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen.

Bangkok - Die 23 und 24 Jahre alten Männer hatten während des Prozesses eingeräumt, die 21-jährige Katherine Horton auf der beliebten Urlauberinsel Koh Samui am Neujahrstag erst bewusstlos geschlagen und dann missbraucht zu haben. Danach schlugen sie die junge Frau erneut und warfen Horton anschließend in eine Bucht. Es wurde erwartet, dass die Verurteilten Berufung einlegen.

Die Mutter des Opfers hatte Medienberichten zufolge das Gericht in der Provinz Surat Thani gebeten, die Täter nicht zum Tode zu verurteilen. Der Vorsitzende Richter Pongsak Takulsin sagte jedoch in seiner Urteilsbegründung, angesichts der Brutalität der Tat und des Schadens für den Ruf Thailands sei die Strafe angemessen. «Um andere von ähnlichen Taten abzuhalten, beschließt das Gericht, die Todesstrafe gegen die beiden Angeklagten zu verhängen.» In Thailand wird die Höchststrafe durch die Giftspritze vollstreckt.

Amnesty International äußerte sich angesichts des vergleichsweise kurzen Prozesses besorgt. «Die ungewöhnliche Schnelligkeit in diesem weithin beachteten Fall weckt die Sorge, dass die Angeklagten möglicherweise nicht genug Zeit hatten, eine angemessene Verteidigung aufzubauen», teilte die Gefangenenhilfsorganisation mit. Dass sich Regierungschef Thaksin Shinawatra überdies in dem Fall für die Verhängung der Todesstrafe ausgesprochen habe, «birgt das Potenzial, die Fairness des Verfahrens zu beeinflussen», hieß es weiter. (tso/dpa)

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