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Menschen trösten sich gegenseitig in der Nähe der Bar in Thousand Oaks, in der ein Mann 12 Menschen erschossen hat.

© Mark J. Terrill/AP/dpa

Update

Thousand Oaks: Mann erschießt zwölf Menschen in Bar in Kalifornien

In einer Country-Bar in Kalifornien eröffnet ein Mann das Feuer auf feiernde Studenten. Der Täter soll ein 28-jähriger Ex-Marine mit psychischen Problemen sein.

Ein Ex-Soldat hat in einer Bar im US-Bundesstaat Kalifornien ein Blutbad angerichtet. Nach Polizeiangaben erschoss der 28-Jährige in der Nacht zum Donnerstag in der Bar in Thousand Oaks zwölf Menschen, während einer Countrymusik-Party für Studenten. Das Motiv des Mannes, der vor einigen Jahren im Kampfeinsatz in Afghanistan war, war unklar. Der polizeibekannte Schütze tötete sich anschließend offenbar selbst.

Der 28-Jährige hatte in dem Lokal "Borderline Bar and Grill" nahe Los Angeles mit einer Handfeuerwaffe in die Menge von feiernden College-Studenten geschossen, auch einen herbeieilenden Polizisten tötete er. Wie der Polizeichef des Bezirks Ventura, Geoff Dean, mitteilte, wurden rund ein Dutzend weitere Menschen bei dem Angriff verletzt.

Der getötete Polizeibeamte sei ein "Sheriff Sergeant" namens Ron Helus gewesen, so Sheriff Dean weiter. Er sei zusammen mit einem Kollegen als erster am Tatort gewesen, "und starb als Held, als er in das Gebäude ging, um Leben zu retten". Indem die beiden Polizisten das Feuer auf den Täter eröffnet hätten, hätten sie definitiv Leben gerettet. Dabei sei Sergeant Helus angeschossen worden und später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Laut Dean war der Schütze wegen "kleiner Vorfälle" in der Vergangenheit bekannt. Dazu gehörten ein Autounfall und eine Beschwerde über Ruhestörung, wegen derer ihn die Polizei im vergangenen April aufgesucht habe. Bei diesem damaligen Vorfall habe Long "zornig" und "irrational" gewirkt. Experten hätten daraufhin seinen mentalen Zustand untersucht und ihn gehen lassen.

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Er sei im Inneren des Lokals tot aufgefunden wurden, sagte Sheriff Dean, ebenso wie eine Handfeuerwaffe. Die Polizei glaube, der Mann habe sich selbst getötet. Sheriff Dean berichtete am Donnerstagmorgen, dass der Mann bereits tot gewesen sei, als die Einsatzkräfte nach dem ersten Schusswechsel erneut in das Gebäude eingedrungen sei. Der Täter habe im Marinecorps gedient und habe "psychische Probleme" gehabt.

Die Waffe, die er bei der Tat verwendete, habe er nach diesem Vorfall legal erworben, sagte der Sheriff. Dean schloss nicht aus, dass der Mann aufgrund seiner Militärzeit als Marineinfanterist in Afghanistan an einer sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gelitten haben könnte.

2015 sei Long in einer Bar zusammengeschlagen worden, sagte Dean weiter. Angaben zu den genauen Hintergründen machte der Polizeichef nicht.

Trump lobt Rettungskräfte

Augenzeugen beschrieben den Todesschützen in der Bar bei Los Angeles als Mann im schwarzen Trenchcoat mit Brille, er habe eine großkalibrige Schusswaffe gehabt. Berichten zufolge soll er Rauchgranaten in die Bar geworfen haben.

Teilnehmer der Party berichteten von dramatischen Szenen. "Ein Mann kam durch die Eingangstür und hat auf das Mädchen am Empfangstresen geschossen", sagte Holden Harrah unter Tränen dem Sender CNN. Er wisse nicht, ob das Mädchen noch lebe.

"Alle haben sich schnell auf den Boden geworfen. Jeder wollte so schnell wie möglich raus", sagte eine junge Frau, die gemeinsam mit einer Freundin durch ein Küchenfenster fliehen konnte.

Der 20-jährige Student Matt Wennerstron schilderte vor Reportern, der Angreifer habe mit einer halbautomatischen Pistole gefeuert. Als er nachgeladen habe, hätten er und seine Freunde die Gelegenheit zur Flucht ergriffen, indem sie mit einem Barhocker ein Fenster einschlugen und ins Freie kletterten.

"Es war ein normaler Mittwoch, wir hatten Spaß und haben getanzt", berichtete Jasmin Alexander, die mit einer Gruppe von Freunden an der wöchentlich stattfindenden Party teilnahm. "Plötzlich hörten wir das 'Peng, Peng' von Schüssen, und alle drehten durch und haben gedrängelt."

Thousand Oaks ist ein ruhiger und wohlhabender Vorort im Norden von Los Angeles. In der Gegend befinden sich zahlreiche Hochschulen.

Angriffe mit Schusswaffen mit zahlreichen Toten kommen in den USA mit ihrem laxen Waffenrecht häufig vor. Einer aktuellen Studie zufolge besitzen die US-Bürger 40 Prozent der privaten Schusswaffen weltweit, obwohl sie nur vier Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Von den weltweit 857 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz befinden sich demnach 393 Millionen in den Vereinigten Staaten.

US-Präsident Donald Trump lobte die Rettungskräfte nach den tödlichen Schüssen. Er sei über die Einzelheiten des Vorfalls informiert worden, schrieb Trump am Donnerstag bei Twitter. Der Täter sei tot, genau wie der erste Polizist, der die Bar betreten habe. „Die Polizei hat großen Mut gezeigt“, schrieb Trump. „Möge Gott die Opfer und ihre Familien segnen. Dank an die Rettungskräfte.“

Ein Zeuge sagte dem Sender ABC zufolge, der Schütze habe auf einen Wachmann geschossen und Rauchbomben geworfen. Dann habe er das Feuer auf die anderen Menschen in dem Lokal eröffnet. „Er hat einfach weiter geschossen“, sagte der Zeuge. Ein anderer Zeuge sagte, er habe die Kassiererin mit einer Handfeuerwaffe erschossen.

Die "Los Angeles Times" meldete unter Berufung auf die Polizei, es seien mehr als 30 Schüsse abgefeuert worden. Ein Zeuge sagte der Zeitung, ein Angreifer sei gegen 23.20 Uhr in die Bar gerannt und habe mit einer schwarzen Pistole um sich geschossen. "Er hat viel geschossen, mindestens 30-mal. Ich konnte immer noch Schüsse hören, nachdem alle draußen waren", sagte der Zeuge. (mit dpa, AFP)

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