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Thüringen: Erster Abbruch einer Talsperre in Deutschland

In Thüringen wird zum ersten Mal in Deutschland eine Talsperre abgerissen. Der Damm hatte den Krebsbach seit 1964 aufgestaut und diente dem Uranbergbau.

Teichwolframsdorf - Nach Angaben der Landesfernwasserversorgung wurde die Brauchwassertalsperre Krebsbach zuletzt im DDR-Uranbergbau der Wismut genutzt und liegt seit den 80er Jahren brach. "Die Sanierung der maroden Anlage käme teurer als der Abriss", sagte der Hauptgeschäftsführer der Fernwasserversorgung Thüringen, Jens Peters, in Erfurt. Die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Das Projekt werde voraussichtlich einen "einstelligen Millionenbetrag" kosten.

Der Krebsbach, ein Nebenfluss der Weißen Elster, soll wieder zu einem durchgehenden Fließgewässer werden. Die Talsperre wurde Mitte 1964 fertig gestellt und lieferte den Bergbauern beim Wismutabbau Brauchwasser zur Reinigung und Aufbereitung von Uranerz. Außerdem nutzten Landwirte den Stausee zur Bewässerung von Feldern. Das Becken hatte ein Fassungsvermögen von knapp einer halben Million Kubikmeter Wasser und zählt damit zu den kleinsten Anlagen in Thüringen. Da die Talsperre auch keine konkrete Wirkung für den Hochwasserschutz mehr hat, wurde 1998 der Abriss geplant. "Derzeit ist nur noch das normale Regenwasser im Staubecken", sagte Peters. (tso/dpa)

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