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Ein Foto, das genau heute vor einem Jahr entstand: Nachfahren der Maya zelebrieren am 21. Dezember 2011 an der Pyramide in Chichén Itzá das neue Jahr nach dem Mayakalender. Das Jahr 2012 hat weltweit Aufsehen erregt, weil die Mayas vor Tausenden von Jahren angeblich den Weltuntergang prophezeit haben. Tatsächlich endet laut dem Maya-Kalender eine Ära und es beginnt eine neue.

© dpa

Ticker zum Weltuntergang: Apokaklapse oder die Rückkehr des Bunga-Bunga

Der Präsident von Honduras schmeißt eine Party, in Frankreich und Österreich werden Ufos gesichtet und in Berlin ist der Himmel grau. Lesen Sie die Ereignisse des doch nicht letzten Erdentages - hier im Ticker.

16.15 Uhr

Der Untergang lässt so lange auf sich warten, dass auch der Weltende-Liveticker-Blogger müde wird. Jetzt heißt es nach Hause gehen, ganz gemütlich hintereinander Melancholia, 12 Monkeys und The Day after Tomorrow gucken und sich allmählich mit dem Gedanken anfreunden, dass es doch weitergehen wird. Falls nicht: schön war's mit euch.

15.49 Uhr

Gedanken am Rande, III: Schon beim aktuellen, angeblichen Untergang, haben immer mehr Esoteriker nicht wirklich erzählen wollen, dass es heute zu Ende geht. Vielmehr predigten sie, dass die Erde in ein neues Stadium übergehen würde, die Menschheit zu neuem Bewusstsein gelangen könnte. Die Misserfolge vergangener Tage, als dieser verflixte Planet sich nach jedem Doomsday trotzig weiterdrehte, haben die Menschen mürbe gemacht. Erleben wir in Zukunft vielleicht weniger Weltuntergänge?

15.42 Uhr

Gedanken am Rande, II: Die Neujahrsvorsätze werden in diesem Jahr noch härter und daher noch schneller gebrochen, die Ziele noch brutaler verfehlt. Denn zumindest all jene, die auf das Ende gehofft hatten, haben die letzten Wochen bestimmt zu noch mehr gemampften Schoko-Baisers, noch teerhaltigeren Zigaretten und noch kürzeren Joggingstrecken genutzt. Alles rächt sich, irgendwann.

15.39 Uhr

Gedanken am Rande, I: Am blödesten wäre es doch, wenn die Welt einfach morgen statt heute unterginge. Nach dem ganzen Hype und Stress und der Vorweihnachtszeit verbringen die meisten den morgen Tag entweder im Bett oder auf einer verstopften Autobahn auf dem Weg von ihrem aktuellen zu ihrem eigentlichen zuhause. Die Autobahn - ein mieser Ort für den Garaus.

15.28 Uhr

Wichtige Seite für Musikfreunde, die den Untergang gerne poppig angehen wollen und immer noch nicht genug vom Youtube-Jahrhundertclip des Südkoreaners Psy bekommen können. Einfach hier klicken.

15.25 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - VII: Der italienische Premierminister Mario Monti will zurücktreten. Bei N-TV läuft nun einen Zitat des Technokraten über den Ticker: "Nicht die Schuld der Maya-Prophezeihung." Was genau er damit meint, bleibt zunächst unklar. Ist sein Scheitern nicht die Schuld der Maya, die italienischen Wirtschaftsprobleme, die nun vermutlich wiederkehrenden Bunga-Bunga-Parties? Egal, was es ist: Die Maya haben nicht schuld. Immerhin.

15.20 Uhr

Eine Meldung, die sich destabilisierend auf Asien und damit die ganze Welt auswirken könnte: Maradona soll Nationaltrainer des Irak werden. Wenn also der Seitenlinien schniefende, leicht bekleidete Frauen schätzende, mit Gewehren auf Passanten feuernde Maradona demnächst im Mullah-Staat Quartier bezieht... Nun, vielleicht haben die Iraner wegen der strikten Internet-Zensur ja nicht genügend Nachforschungen über den Jahrhundert-Fußballer anstellen können.

15.12 Uhr

Der Internetgemeinde gehen die Witze aus. Immer mehr Portale melden eine Häufung des Witzes, dass unsere Welt am 31.12.2012 untergeht, weil dann sämtliche Kalender der westlichen Welt enden. Hmm... Dann doch lieber Wortspiele. Für Essensfreunde: Raclettokalypse. Für Filmfreunde. Mayageddon. Für Nervenkliniken: Apokaklapse.

15.05 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - VI: Ein Sprecher des Vatikans, also gewissermaßen des Präsidenten des Kirchenstaates, des Papstes, hat gesagt, dass die Untergangsszenarien es nicht wert sind, über sie zu reden. Nur, lieber Freund, warum tust du es dann?

14.55 Uhr

Tagesspiegel-Mitarbeiter haben es nicht leicht. Gerade kommt ein Kollege zum Spätdienst und erzählt, dass er gestern mit seiner Freundin Schluss gemacht und deshalb auf dem Sofa übernachtet hat. Heute wachte er auf, weil Wasser durch die Decke schoss. Wasserschaden. So kann der 21.12.2012 auch laufen.

14. 42 Uhr

Die Nachrichtensender behaupten weiterhin hartnäckig, dass unbekannte Flugobjekte in Frankreich gesichtet wurden. Wenn man dies mit der momentan besonders hohen Dichte an Esoterikern in den Pyrenäen erklären würde, wäre das natürlich zu einfach. Allerdings: Falls die Ufos mit der Apokalypse zusammenhängen, müsste man sich fragen, warum die Außerirdischen ausgerechnet am letzten Erdentag auf dem Planeten landen sollten. Oder haben superintelligente Marsianer ihre eigene Deutung des Kalenders? Womöglich gar eine aktuellere Version? Falls sie sicher landen, werden sie es uns bestimmt wissen lassen.

Coole Party für dem Präsidenten von Honduras

14.35 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - V: Der Staatschef von Honduras, Porfirio Lobo, hat sein eigenes Maya-Fest in Copán organisiert. Dort werden sogar Ballspiele der Maya gezeigt. Das mögen einige vielleicht für wenig präsidial halten. Aber irgendwie ist es doch allemal lässiger als ein Dinner für Josef Ackermann. Nicht wahr, Frau Merkel?

14. 25 Uhr

Für 2012 haben schon viele Wissenschaftler viele absurde Vorhersagen getätigt. Angreifende Vögel, auftauchende Tiefseemonster, der Fund des heiligen Grals - wie von einem Hollywood-Drehbuch abgekupfert. Naturkatastrophen habe beispielsweise der Astrologe Kurt Allgeier für die Zeit zwischen Ende Juni und Mitte Juli erwartet, meldet die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP). Die Experten nahmen etwa 140 Prognosetexte und Webseiten von über 70 namentlich bekannten Auguren unter die Lupe. Fazit I: Die Trefferquote liegt bei circa 0,0 Prozent. Fazit II: Eine wissenschaftliche Gesellschaft, die ernst genommen werden will, sollte sich nicht "Gwup" nennen.

14.12 Uhr

Es ist nach vierzehn Uhr und im dritten Stockwerk des Tagesspiegel-Gebäudes gibt es noch jede Menge saubere Tassen. Es ist wirklich kein gewöhnlicher Tag. Vielleicht ist auch einfach bald Weihnachten. Kaffee, irgendwer?

14.07 Uhr

Unglaublich, aber wahr: Einer Umfrage der Agentur Ipsos zufolge glauben 14 Prozent der mehr als 16000 Befragten weltweit, dass die Erde noch in ihrer Lebzeit ihr Leben aushauchen wird.

13.57 Uhr

Was sagt eigentlich der Grande der Untergangspropheten, Nostradamus, zu der ganzen Aufregung? Zehn unterschiedliche Quellen geben zehn verschiedene Meinungen von ihm zum Thema wieder. Grob zusammengefasst: Nostradamus glaubt um 2012 herum an Klimakatastrophen, den Dritten Weltkrieg, den endgültigen Frieden und kosmische Umwälzungen. Wenn der Mann heute noch leben würde, könnte er Politiker werden. Nostradamus war zwar Franzose, aber so genau sollte man es nicht nehmen. In Italien wird da demnächst ein honoriges Plätzchen frei.

13.52 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - IV: Der tschetschenische Machthaber, Präsident Kadyrow, eine Art gelenkter Diktator der ehemals dauerbrennenden russischen Provinz, hat festgestellt, dass Einkäufe für die Apokalypse sinnlos sind. Wenn alles zu Ende ginge, würden auch Kerzen nicht mehr helfen.

13.50 Uhr

Jennifer Lopez, Brad Pitt und Angelina Jolie sollen türkischen Medienberichten zufolge im Land sein, genauer gesagt im Dorf Sirince, das als sicherer Hort gilt. Hört sich nach einer Nachricht aus dem Ressort "Frei erfunden" an, aber wer weiß das schon, an so einem Tag...

13.42 Uhr

Gerade werden vom Pyrenäen-Bergdorf Bugarach Ufo-Sichtungen gemeldet. Kein Scherz. Aber Ufo-Sichtungen sind ja von jenen, die sie erleben, immer ernst gemeint.

Plätzchen statt Polsprung

13.35 Uhr

In Indien gibt es übrigens Zeitzonen, die halbstündlich getaktet sind. Nur für all jene, die den ausgebliebenen Untergang möglichst oft erleben wollen und daher gerade im Privatjet unterwegs sind.

13.30 Uhr

Kreativer Vorschlag für eine Kampagne im Stile von "Brot statt Böller": Die ganzen auf Vorrat gekauften Lebensmittel spenden. Mögliche Titel: "Weizen statt Weltuntergang". "Ahorn statt Apokalypse". "Plätzchen statt Polsprung." Weitere Namensideen werden gerne angenommen.

13.25 Uhr

Die Verhandlungen um die Anhebung der Schuldengrenze in den USA können begrifflich zunehmend mit Maya-Vorhersagen mithalten. Hieß es zunächst die ganze Zeit "Fiscal Cliff", was sowohl einen Absturz als auch eine beklemmende Enge suggerierte, arbeiten die Nachrichtensender nun mit dem noch dramatischeren "US Fiscal Deadlock". Die USA in der Krise, die Welt am Abgrund, die Uhr tickt. Das wird noch richtig böse ausgehen heute.

13.17 Uhr

Die Nachrichtensender zeigen Politiker, die nun in Urlaub fahren. Angela Merkel kocht angeblich ihr Weihnachtsessen selbst. Mhhh... wenn so wenig los ist, wäre doch eine Apokalyse eine erfrischende Auflockerung für diesen Freitag. Kommt, Vulkanausbrüche und Pandemien bringende Atombombenabwürfe, ihr könnt es noch packen. Na los...

13.10 Uhr

Bisher konnten wir nicht rausfinden, wie die berüchtigte "Weltunter-Gang" zum dreisten Klau ihres Namens an heutigen Tag steht. Die gewalttätige Clique besteht überwiegend aus ehemaligen Waldorf-Schülern und bei "Work-and-Travel"-Urlaub in Australien abgestürzten deutschen Rucksack-Touristen. Seit Jahren terrorisiert sie die Vororte von Melbourne, auf der Suche nach Geld, schrottreifen Autos und "Fun". Da in Australien demnächst der 22.12. beginnt, können die Behörden bald Entwarnung geben.

13.00 Uhr

Zwischenstand um 13 Uhr: Die Tourismuschefs in Mittelamerika haben sich neue Maybachs bestellt, Internet-Nutzer in China Tickets in den Westen gekauft und Franzosen und Russen sich beruhigt zurückgelehnt, weil ihnen sogar die Staatspräsidenten Ruhe verordnet haben. Neuseeland und mehrere Pazifik-Inseln geben Entwarnung. Erde dreht sich weiter.

12.45 Uhr

Kristina Schröder hat ja zuletzt mit ihrem Vorschlag, "das Gott" statt "der Gott" zu sagen, für viele Schmunzler gesorgt. Hiermit sei offiziell der Antrag gestellt, auch "das Weltuntergang" sagen zu dürfen, damit Männer nicht benachteiligt werden. Die Geschlechterauflösung der deutschen Sprache hätte ja auch den Vorteil, dass gestresste Redakteure weniger Fehler in ihren Artikeln machen.

12.30 Uhr

Wie knapp die Welt schon ihrem Ende entkommen sind, wissen die meisten gar nicht. 1983 zeigte etwa ein fehlerhaftes sowjetisches Überwachungssystem an, dass die USA zum Erstschlag ausgeholt hatten. Der zuständige Offizier hätte laut Befehl den Dritten und vermutlich letzten Weltkrieg beginnen müssen. Doch er erkannte, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Puhhh.... Glück gehabt.

Neuseeland ist sicher

12.25 Uhr

Chinas Staatsmedien haben die Gerüchte über den vermeintlichen Weltuntergang zum Anlass genommen, um mehr Zensur im ohnehin streng überwachten Internet zu fordern. „Nur Regulierung kann das Netz sicherer machen“, schrieb das kommunistische Parteiorgan „Volkszeitung“ am Freitag. Die Gerüchte hätten „Individuen, der Gesellschaft und der Nation“ Schaden zugefügt. Auch andere Blätter schlossen sich dem Appell an.

Wie wunderbar einfach Politik doch manchmal funktionieren kann. Nachrichten aus 2013: Wowereit nutzt die Randale am 1. Mai, um einen neuen Bahnhof "Berlin 22" zu beschließen, der frei über der Stadt schweben und per Luftbrücke vom neuen Flughafen erreicht werden kann. Merkel nutzt einen NPD-Marsch, um alle Parteien zu verbieten, die nicht bei drei den Verfassungsschwur geleistet haben. Und Obama nutzt den Krise in Nahost, um doch noch in Kuba einzumarschieren. Wie, sie sehen da keinen Zusammenhang? Dazu Obama: "Vielleicht gibt es keinen Zusammenhang zwischen Nahost und Kuba. Aber wie sollen bitteschön Internet-Zensur in China und der Maya-Kalender zusammenhängen, he? Haben sie darüber schon einmal nachgedacht?"

12.15 Uhr

West-Samoa und Neuseeland sind überm Berg, wie unsere fleißigen Kommentatoren und die Weltpresse melden. Dort ist schon der 22. Dezember. Allerdings haben die Maya bestimmt nicht in unseren Zeitzonen gedacht, die erst Ende des 19. Jahrhunderts in ihrer jetzigen Form eingeführt wurden. Freut euch nicht zu früh, ihr Kannibalen und Koalabären.

12.07 Uhr

Der Untergangsrummel wurde ja maßgeblich vom Film "2012" ausgelöst, der sehr erfolgreich war. Hurra, Roland Emmerich! Nur zu logisch wäre da eine Fortsetzung, die allerdings kaum als Popcorn-Blockbuster funktionieren dürfte. Vorschlag zur Güte: Emmerich verpflichtet Nicolas Cage, setzt ihn im schwarzen Rollkragenpulli kettenrauchend an einen Tisch in einem Kleinstadt-Café und lässt ihn vier Stunden bedeutungsschwer in die Sonne gucken. Zwischenzeitliche optische Effekte vermitteln immer wieder das Gefühl, dass es bald soweit sein könnte. Cage atmet schwer ein und aus, um ihn herum ist es menschenleer. Beim großen Finale merkt Cage, dass die Welt nicht untergeht, er jedoch vom stundenlangen in die Sonne starren vor lauter Apokalypse-Sehnsucht blind geworden ist. Cage schließt seine toten Augen. Emotionale Tiefe. Tragik pur. Großes Kino.

12.00 Uhr

Seltsam ruhig ist es heute in der allseits beliebten Sparte "Nachrichten aus Nordkorea". Wissen die Menschen in dem sympathischen Stalinismus-Hort etwas vom nahenden Ende? Heute jedenfalls noch keine Raketenstarts, keine lustigen Massenparaden, keine Meldungen darüber, wie Kim Jong Un eigenhändig im Pazifik Wale erlegt hat, um die die Überlegenheit seines Systems unter Beweis zu stellen. Verdächtig, sehr verdächtig diese Ruhe.

11.55 Uhr

Fragen am Rande: Haben all die Menschen, die gerade in Bunkern sitzen und sich schlauer als der Rest der Welt fühlen, dort unten Internet? Können Sie Kontakt halten zur Welt, die bald nicht mehr ist? Können Sie Liveticker lesen? Wird der Berliner Flughafen jemals fertig? All das ist unbekannt, der Maya-Kalender enthält dazu keinerlei Informationen. Da die meisten Kollegen mittlerweile eingesehen haben, dass es wohl oder übel weitergehen wird und zur Arbeit erschienen sind, schicken wir sofort alle Mitarbeiter raus, um diesen dringenden Problemen nachzugehen. Hoffentlich passiert heute nicht auch noch etwas wirklich dramatisches.

11.52 Uhr

Breaking News: Mehrere Schulen in den USA gingen aus Angst vor Nachahmungstaten des Amoklaufs von Newtown, aber auch unter Einfluss der florierenden Weltuntergangstheorien vorzeitig in die Weihnachtsferien. So fiel im Bezirk Lapeer im Bundesstaat Michigan am Donnerstag und Freitag der Unterricht aus, nachdem Gerüchte über Anschlagspläne in der Region aufgekommen waren.

11.50 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - III: Frankreichs Hollande hat im Radio erklärt, dass alles gut wird, dass der Weltuntergang definitiv ausfällt. Was reitet den Sozialisten bloß? Wollte er Putin nacheifern? Wollte Hollande zum ersten Mal in seinem politischen Leben eine Ankündigung machen, die wirklich eintrifft? Nichts genaues weiß man nicht. Die Experten rätseln.

11.46 Uhr

Für alle, die gerade erst aufgewacht sind, die letzten Wochen in einem Schutzbunker verbracht haben und sich fragen, was das hier eigentlich soll: Die Erde ist noch da, die Maya sind nicht mehr da (lange nicht mehr), alles andere bleibt fraglich.

11.42 Uhr

Schlimme Sachen, die am 21.12. passiert sind - III: 1976 gewinnt Bayern München als erster deutscher Verein der Weltpokal, im Finale gegen Cruzeiro Belo Horizonte. Gut, für die Bayern war es ein Jubeltag. Aber für alle anderen der endgültige Beweis, dass dieser Verein auf Jahrzehnte den nationalen Fußball beherrschen wird.

11.38 Uhr

Schlimme Sachen, die am 21.12. passiert sind - II: 1975 nimmt der Terrorist Carlos 70 Geiseln im Opec-Hauptquartier in Wien, darunter zahlreiche Minister. Drei Menschen sterben.

11. 36 Uhr

Schlimme Sachen, die am 21.12. passiert sind - I: 1919 teilt die Deutsche Reichspost an diesem Tag offiziell mit, dass sie ab sofort die neue Sendungsart "Päckchen" im Sortiment hat.

11.33 Uhr

Der richtige Hype findet in Mittelamerika statt: Vor den archäologischen Stätten Mexikos wie Chichén Itzá, die während der letzten Nacht geschlossen blieben, versammelten sich große Menschenmassen zu einer Nachtwache. Sie warteten darauf, die aufgehende Sonne der neuen Zeit zu begrüßen. In Ek Balam, wo die Maya-Pyramide der Unterwelt steht, versammelten sich rund 2000 Maya-Geistliche, um gemeinsam den Sonnenaufgang zu erleben.

11.25 Uhr

Am „Magischen Berg“ des südfranzösischen Dörfchens Bugarach, das von allem verschont bleiben soll, haben die Behörden zwei Rave-Partys verhindert. Außerdem seien mehrere Menschen daran gehindert worden, den 1231 Meter hohen Berg zu besteigen. Bis zu 150 Polizisten und Feuerwehrleute sind in Bugarach heute im Dauereinsatz um die Touristenströme in geordnete Bahnen zu lenken. Ganz schön anstrengend, so ein Weltende.

11.15 Uhr

Auf den Tag genau vor genau 112 Jahren ereignete sich am 21.12. eine ganz reale Katastrophe. In Westhoughton im Nordwesten Englands starben beim "Pretoria Pit Desaster" 344 Bergleute.

Was sagt die Weltuntergangsuhr?

11.10 Uhr

Im Netz kursieren Gerüchte über den ersten Anbieter, der statt einer Mayonnaise eine "Mayannaise" anbieten will. Wie kann man der guten Mayo so etwas nur antun? Knallharte Recherchen zum Übeltäter führen zur Erkenntnis, dass Mayonnaise auch Majonäse geschrieben werden darf. Was sich mindestens nach einer schlimmen Geschlechtskrankheit anhört und sonst nach einem Naturphänomen, bei dem es brennend heißes Fett vom Himmel regnet. Dann doch lieber Polverschiebung und Riesenflut. Stinkt auch nicht so.

11.00 Uhr

In China sind in den vergangenen Tagen fast 1000 Mitglieder der Sekte "Allmächtiger Gott" verhaftet worden. Wegen des Weltuntergangs hatte diese in ganz China zur "Entscheidungsschlacht gegen den roten Drachen" aufgerufen, womit sie tatsächlich die Kommunistische Partei meinte. Der "Große Sprung nach vorne", die Kulturrevolution, das Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens... Untergänge kennt China viele. Aber bis jetzt hatten die Kommunisten noch immer selbst den Hut des Todes auf. Das wollen sie weiterhin so halten.

10.50 Uhr

In New York gibt es seit 1947 eine Weltuntergangsuhr. Sie zeigt momentan - scheinbar ohne jegliche Berührungsängste auch mit schlimmsten Klischees - fünf vor zwölf. Dies hängt aber nicht mit vormittelalterlichen Hochkulturen zusammen, sondern mit vormittelalterlichen Denkhorizonten von Politikern, die Umweltzerstörung und Atomaufrüstung verantworten. Nach dem Mauerfall hatten die Herren der Uhr diese übrigens auf 17 Minuten vor zwölf gestellt. So wenig Weltuntergang wie nach dem Mauerfall in Berlin war in New York nie.

10.45 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - II: Der Präsident der Organisation "Mundo Maya", in Personalunion praktischerweise gleichzeitig Tourismusminister von El Salvador, will mit vielen anderen Ministern das Großereignis (darf man bei einem Weltuntergang heute noch von Großereignis sprechen?) per Videokonferenz bestaunen.

10.40 Uhr

Präsidenten zum Weltuntergang - I: Russlands Präsident Wladimir Putin verkündete, dass er den Weltuntergang abgesagt habe, zumindest für die meisten russischen Gebiete. Einige renitente Liberalen-Viertel in Moskau sollten sich jedoch nicht zu sicher fühlen. Im Ernst: Putin sagte sehr wissenschaftlich, dass die Welt erst in 4,5 Milliarden Jahren untergehen werde. Ein Ex-Agent hält sich eben an Fakten.

10.35 Uhr

Ein kurzer Rundblick durch die Redaktion lässt die Vermutung aufkommen, dass viele Kollegen den Untergang zum verfrühten Weihnachtsurlaub genutzt haben. Zahlreiche Arbeitsplätze sind verwaist. Einigen ist auch deutlich die Enttäuschung anzusehen, dass die Welt noch da ist.

10.20 Uhr

Schwerer Schneesturm in den USA, Rating-Agenturen stufen Zypern herab und Piraten-Frau Marina Weisband will lieber studieren statt Bundeskanzlerin werden. Alles Vorboten des nahenden Ende? Nein. Nachrichten.

10.15 Uhr

Der letzte Tag, die letzte Verwirrung: In Deutschland mag gerade Frühstückszeit sein, doch in den Maya-Gebieten Mittelamerikas sind seit Mitternacht erst wenige Stunden vergangen. Für welche Uhrzeit hatten die Mayas den Untergang noch einmal genau (nicht) vorhergesagt? Eine kurze Umfrage in der Redaktion ergibt wissensloses Staunen und schulterzuckendes Nichtwissen. Wir bleiben der Sache auf der Spur.

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