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Shambo

© AFP

Tiere: Heiliger Bulle "Shambo" musste sterben

Nach einem drei Monate langen Kampf zwischen Hindus und der Regierung von Wales ist der Bulle "Shambo" getötet worden. Eine Petition mit 20.000 Unterschriften hatte keinen Erfolg.

Gegen den erbitterten Widerstand der Hindu-Gemeinde in Großbritannien ist der an Tuberkulose erkrankte Bulle Shambo nun doch getötet worden. Das Tier sei von Amtsärzten mit einer Giftspritze eingeschläfert worden, teilte ein Sprecher des walisischen Regionalparlaments mit. Hindu-Mönche des Skanda-Vale-Tempels in Wales und Anhänger aus vielen Landesteilen hatten vergeblich versucht, den Abtransport des sechsjährigen Bullen zu verhindern. Der Streit um das infizierte Tier war bis vor ein Gericht in London getragen worden, das sich schließlich der Auffassung der Behörden anschloss und die Tötung erlaubte.

Die Veterinäraufsicht erschien gestern Abend zum zweiten Mal vor dem Tempel, nachdem sie am Morgen keinen richterlichen Beschluss zum Betreten des Geländes mitgebracht hatte. Mit den notwendigen Papieren bewaffnet, holten sie diesmal das "heilige" Tier aus seinem Stall und transportierten es ab. Vorher mussten Polizeibeamte noch einige Shambo-Anhänger abführen, die den Zugang zum Stall blockierten.

Hindus: Tempel "entweiht"

Für die Hindu-Mönche ist die Tötung des kranken Bullen ein Sakrileg. Sie sagten nach dem Abtransport, ihr Tempel in der entlegenen Region von Carmarthenshire in West-Wales sei "entweiht" worden. Zuvor hatten sie seit dem frühen Morgen für das Leben des Bullen gesungen und gebetet. "Shambo steht für die Heiligkeit des Lebens", sagte Bruder Michael.

Die walisische Regionalregierung sah in Shambo jedoch ein gefährliches Gesundheitsrisiko. Ein Gericht in Cardiff sah es zwar Mitte Juli als nicht erwiesen an, dass nur der Tod des Tieres die Verbreitung der Krankheit verhindern könne. Ein Londoner Berufungsgericht gab aber am Montag den Veterinären Recht und genehmigte damit Shambos Tötung.

Die Hindu-Gemeinschaft in Großbritannien verfolgte den bereits seit April schwelenden Streit um Shambo höchst schockiert. 20.000 Menschen unterzeichneten eine Petition, um das Leben des Bullen zu retten. (mit AFP)

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