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Mord oder Notwehr? Reyhaneh Jabbari, hier im Dezember 2008 vor Gericht, hat einen Mann erstochen – nach einem Vergewaltigungsversuch.

© AFP

Todesstrafe für Abwehr einer Vergewaltigung: Hinrichtung von Iranerin Reyhaneh Jabbari nicht vollzogen

Die Iranerin Reyhaneh Jabbari sollte am Mittwoch westlich von Teheran hingerichtet werden, weil sie vor sieben Jahren einen Mann erstochen hatte, der sie vergewaltigen wollte. Nun wurde das Todesurteil nicht vollstreckt – zumindest vorläufig.

Das Todesurteil gegen eine junge Iranerin, die ihren Vergewaltiger getötet hatte, ist entgegen der Planung nicht vollstreckt worden. Die 25-jährige Reyhaneh Jabbari sollte am Mittwoch in einem Gefängnis westlich der Hauptstadt Teheran als Mörderin gehängt werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr fand die Hinrichtung aber nicht statt.

Es blieb unklar, ob das Todesurteil ganz revidiert oder die Vollstreckung nur verschoben wurde.

Jabbari hatte vor sieben Jahren einen Mann erstochen, weil er sie vergewaltigen wollte. Im Ausland und in sozialen Netzwerken wurde heftig gegen das Urteil protestiert. In iranischen Medien aber wird Jabbari nicht als Opfer, sondern als Täterin dargestellt.

Prozessbeobachter in Teheran vermuten, dass nun die Familie ihres mutmaßlichen Angreifers von einer Begnadigung überzeugt werden soll. (dpa)

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