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Panorama: Todesurteil: Deutscher soll in den USA hingerichtet werden

Ein 40-jähriger Deutscher soll vermutlich noch in diesem Jahr im US-Bundesstaat Arizona hingerichtet werden, obwohl Zweifel an seiner Schuldfähigkeit bestehen. Nach Informationen der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" ist der in Düsseldorf geborene und zum Tode verurteilte Rudi Apelt von einem Psychiater für schwachsinnig befunden worden.

Ein 40-jähriger Deutscher soll vermutlich noch in diesem Jahr im US-Bundesstaat Arizona hingerichtet werden, obwohl Zweifel an seiner Schuldfähigkeit bestehen. Nach Informationen der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" ist der in Düsseldorf geborene und zum Tode verurteilte Rudi Apelt von einem Psychiater für schwachsinnig befunden worden. Sein Intelligenzquotient betrage 55, meldete das Blatt. Das Mordverfahren weise zudem erhebliche Mängel auf.

So hätten die Strafverfolgungsbehörden in Arizona die Pflicht gehabt, das deutsche Konsulat über den Fall zu informieren. Dies ist in der Wiener Konvention, die den konsularischen Beistand für Menschen regelt, die in einem fremden Land vor Gericht stehen, vorgeschrieben. Die Behörden hätten das Konsulat jedoch nicht informiert, schreibt die "Zeit".

Erst Anfang 1999 hatten die USA sich über Gesuche des Internationalen Gerichtshofs hinweggesesetzt und die beiden deutschen Brüder Karl und Walter LaGrand hingerichtet. Die Bundesregierung hatte zuvor vergeblich versucht, die Vollstreckung der Todesurteile zu verhindern. Zu dem Fall von Rudi Apelt wollte sich das Auswärtige Amt am Mittwoch zunächst nicht äußern.

Rudi und sein Bruder Michael Apelt wurden 1990 wegen der Ermordung von Michaels Frau Cynthia Monkman Apelt zum Tode verurteilt. Mit dem Mord am Heiligabend 1988 wollten sie die Lebensversicherung der Frau in Höhe von 400 000 Dollar (rund 700 000 Mark) kassieren. Die Bundesregierung hat sich für die Begnadigung der Deutschen eingesetzt, die im Staatsgefängnis von Florence in Arizona inhaftiert sind.

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