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Carolin Wosnitza, bekannt unter dem Künstlernamen "Sexy Cora".

© dpa

Tödliche Schönheits-OP: Bewährungstrafe für "Sexy Coras" Ärztin

Der Pornostar Carolin Wosnitza, die unter ihrem Künstlernamen "Sexy Cora" berühmt wurde, starb an der 5. Brustvergrößerung. Der Fall hatte eine Debatte über Schönheitsoperationen entfacht.

Für den Tod des Pornostars „Sexy Cora“ bei einer Busen-OP hat das Hamburger Landgericht eine Narkoseärztin zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die Richter befanden die 56-Jährige der fahrlässigen Tötung für schuldig. Bei der Schönheitsoperation vor zwei Jahren hatte die 23 Jahre alte Carolin Wosnitza einen Herzstillstand erlitten. Nach mehreren Tagen im Koma starb die auch als „Big Brother“-Kandidatin bekannt gewordene Frau an einer Hirnlähmung. „Es handelt sich schon um ein Albtraumszenario, das hier stattgefunden hat“, sagte der Vorsitzende Richter Ulrich Weißmann am Dienstag. Die Medizinerin hatte vor Gericht die Schuld und Verantwortung für den tödlichen Eingriff auf sich genommen. Die Kammer wertete den Fehler der Ärztin als „Ausnahmeversagen“: „Es war ein einmaliger, allerdings furchtbarer Fehler, den Sie hier begangen haben.“ Die 56-Jährige habe bei der Schönheitsoperation nicht auf die korrekte Beatmung der Patientin geachtet – und die über längere Zeit bestehende Fehlbeatmung nicht bemerkt. Der Richter erhob schwere Vorwürfe gegen die Schönheitsklinik. Vermutlich zur Gewinnmaximierung sei dort an Ausstattung und Personal gespart worden, sagte Weißmann. Ob die Tragik dieses Verfahrens zu einer Strukturänderung in solchen Kliniken führen werde, bezweifele er: „Es ist vielmehr zu befürchten, dass einfach so weitergemacht wird.“ Moralische Vorwürfe gegen die 23 Jahre alte Carolin Wosnitza alias „Sexy Cora“ seien dagegen völlig fehl am Platz, sagte der Richter. Die Frau wollte sich bei der Operation zum fünften Mal ihre Brüste vergrößern lassen. Der Fall hatte eine Debatte um Schönheitsoperationen entfacht. Unter anderem wurde die Frage gestellt, warum die Ärzte zu der 5. Operation bereit waren, obwohl von vorneherein klar war, dass eine derartige Vergrößerung zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen geführt hätte. dpa

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