zum Hauptinhalt

Panorama: Tödlicher Regen

Auf Haiti und in der Dominikanischen Republik starben bis zu 2000 Menschen

Portau-Prince/Santo Domingo - Bei der Flutkatastrophe in der Karibik rechnen Hilfsorganisationen mit bis zu 2000 Toten. Vorläufigen offiziellen Angaben zufolge kamen allein in Haiti mindestens 1660 Menschen ums Leben. Mehr als 1000 Tote seien in der Stadt Mapou entdeckt worden, die nur schwer erreichbar sei, sagte die Chefin des Zivilschutzes in der betroffenen Region. Im Nachbarland Dominikanische Republik, das wie Haiti auf der karibischen Insel Hispaniola liegt, kamen nach Behördenangaben 300 Menschen ums Leben.

Nach tagelangen Regenfällen war es zu verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen. Eine erste Notlieferung von Lebensmitteln des Welternährungsprogramms (WFP) sind inzwischen im Katastrophengebiet angekommen. Der Arzt Félix Dotel von der örtlichen Gesundheitsbehörde vermutet deutlich mehr Tote als die offiziell bestätigten. Grund dafür sei, dass die Leichen aus Furcht vor Epidemien schnell beerdigt würden. Außerdem gebe es kein genaues Einwohnerregister. Mehr als Hundert nicht identifizierte Leichen wurden auf Lastwagen geschichtet und in Massengräber gelegt.

Touristen können ihren Urlaub in der Karibik aber offenbar ungestört genießen. Von den Unwettern sind sie nicht betroffen: „Es bestehen keinerlei Leistungseinschränkungen für unsere Kunden“, betont Mario Köpers von Reiseveranstalter Tui. „Die betroffenen Gebiete sind einige hundert Kilometer von unseren Unterkünften entfernt“. Auch andere Reiseunternehmen sehen keine Gefahr. „Lediglich einige Ausflugsprogramme wurden gestrichen“, sagte ein Sprecher von Thomas-Cook-Reisen.

Eine Hilfestellung zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete möchte offenbar keiner der beiden Konzerne geben. Es ergebe wohl „keinen Sinn“, selbst aktiv zu werden, hieß es in der Tui-Zentrale. Und auch Thomas Cook verrät auf Nachfrage: „Da sind wir einfach die falsche Stelle. Irgendwann“, so begründete die Firmensprecherin das zögerliche Engagement, „wären wir ja pleite“. AFP/pbi

In der vergangenen

Woche begann der große Regen. Tagelang schüttete es auf der

ganzen Insel Hispaniola, die sich die Dominikanische Republik und Haiti teilen.

Bereits Anfang der

Woche waren die Flüsse in beiden Ländern zu

reißenden Strömen angewachsen.

Auf Haiti ist ein Großteil der Wälder abgeholzt worden – zum Teil schon in der französischen Kolonialzeit.

Deshalb konnte die Erde das viele Wasser nicht mehr aufnehmen. Es kam zu verheerenden Erdrutschen.

Zunächst war von etwa 500 Toten durch die

Fluten die Rede. Inzwischen rechnen Hilfsorganisationen in Haiti und der Dominikanischen Republik aber mit bis zu 2000 Toten in

beiden Ländern. Tsp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false