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Die Familie der Krankenschwester zeigt sich bestürzt.

© REUTERS

Update

Tragischer Scherzanruf: Australischer Radiosender will Geld für tote Krankenschwester spenden

Der Tod einer Krankenschwester, die auf einen Scherzanruf hereingefallen war, hat Großbritannien geschockt. Jetzt will der australische Radiosender viel Geld spenden. Der britische Premier David Cameron geht davon aus, dass sich die Frau das Leben nahm.

Nach seinem Scherzanruf bei einer Londoner Krankenschwester will der verantwortliche Radiosender einen Fonds für die Hinterbliebenen der später gestorbenen Frau einrichten. Alle Werbeeinnahmen bis zum Ende des Jahres sollen an den Mann und die beiden Kinder im Teenageralter der Toten gehen, teilte die Muttergesellschaft des Senders, Southern Cross, am Dienstag mit. Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete den Tod der Frau als „absolute Tragödie“ und sprach derweil offiziell von „Selbstmord“. Jacintha Saldanha sei eine hart arbeitende und „unglaublich aufopferungsvolle“ Frau gewesen.

Zwei Moderatoren des Senders hatten sich am Telefon als Queen Elizabeth und Prinz Charles ausgegeben und sich nach dem Gesundheitszustand von Prinz Williams Frau Kate erkundigt. Die Frau stellte den Anruf zu einer Kollegin auf der Station durch, die bereitwillig Auskunft gab. Der Sender strahlte das Gespräch aus - die hereingefallenen Krankenschwestern kamen in britischen Medien in die Kritik. Die 46-Jährige wurde wenig später tot gefunden. Die Mindestsumme für den Fond des Radiosenders soll rund 400 000 Euro betragen. Das Krankenhaus will ebenfalls einen Fonds für den Witwer und die beiden Halbwaisen auflegen. Die Suche nach den Ursachen der Tragödie ging am Dienstag in London weiter. Nach der Obduktion der Leiche sollte im Laufe der Woche eine Untersuchungskommission zusammenkommen. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, sagte die Polizei nicht.

Die Familie der zweifachen Mutter besuchte am Montagabend das Schwesternheim in der Londoner Innenstadt, in der die Tote gefunden worden war. Im Laufe der Woche soll es einen Gedenkgottesdienst geben.

Am Dienstag sollte die Leiche der 46-Jährigen obduziert werden, wie die Polizei mitteilte. Im Laufe der Woche werde vermutlich eine Untersuchungskommission zusammenkommen. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, sagte die Polizei nicht.

Die aus Indien stammende Krankenschwester hatte einen Scherzanruf eines australischen Radiosenders bei der Klinik, in der die schwangere Frau von Prinz William wegen Übelkeit lag, durchgestellt. Medien waren nach dem Tod der Frau am Freitag davon ausgegangen, dass sie sich das Leben nahm. Offiziell bestätigt ist das aber nicht. Die Familie der zweifachen Mutter besuchte am Montagabend das Schwesterheim in der Londoner Innenstadt, in der die Tote gefunden worden war. In Begleitung des Abgeordneten Keith Vaz, dessen Familie wie Saldanha aus Indien stammt, wandten sich der Ehemann und die beiden 14- und 16-jährigen Kinder der Verstorbenen an die Öffentlichkeit. Die Familie sei den Menschen „in Großbritannien und der ganzen Welt unendlich dankbar für die Beileidsbezeugungen und die Unterstützung“, sagte Vaz. „Sie sind verstört über die Ereignisse. Sie vermissen sie jeden Moment an jedem Tag.“

Im Laufe der Woche soll es einen Gedenkgottesdienst geben. Das King Edward VII. Hospital, in dem die Frau arbeitete, hat einen Hilfsfonds für die Familie eingerichtet und selbst die erste Spende abgegeben. (dpa/AFP)

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