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Trendforschung: Sex wird wichtiger - und fantasievoller

Schlechter Sex ist zu einem der häufigsten Trennungsgründe geworden. In Beziehungen kommt es daher immer öfter zu Inszenierungen, dem so genannten "Gourmet-Sex".

"Die Bedeutung von gelebter Sexualität steigt für die Beziehung massiv", erklärt Trendforscher Matthias Horx. "Wenn der Sex nicht mehr funktioniert, trennen sich die Leute." Dies gilt besonders für jüngere Paare. Gleichzeitig sinkt jedoch die Scheidungsrate wieder und die Partnerwahl wird professioneller.

Die Zeiten bis zur Entscheidung für einen Lebenspartner sind in den vergangenen Jahren viel länger geworden, sagte der Gründer und Inhaber des Zukunftsinstituts in Kelkheim im Taunus. In Großstädten liegt das Alter bei der Heirat oder der Festlegung auf den Partner, mit dem man Kinder haben will, bereits bei 33 bis 34 Jahren. "Bevor sich die Leute in Großstädten richtig festlegen, haben sie inzwischen sechs bis sieben Partnerschaften gehabt, in denen es zu Sex kam." Auch das ist deutlich mehr als noch vor einigen Jahren. "Die Leute üben länger und legen sich dann länger fest."

Wenn sie sich einmal für einen Lebenspartner entschieden haben, wollen die Menschen wieder länger zusammen bleiben. "Dann müssen sie den Sex inszenieren." Dafür werden Kulturtechniken eingesetzt, "die es früher nicht gab". Horx nennt das "Gourmet-Sex": "Eine Sexualität, die nicht mehr Kuschelsex und Triebabfuhr ist, sondern die inszeniert ist wie ein Sechs-Gänge-Menü." Dazu gehören Fetischisierung, Verabredungen und Inszenierung. Erotische Wäsche und Sexspielzeuge etwa finden enormen Absatz. (smz/dpa)

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