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Tropensturm "Washi": Sturzflut auf Philippinen - Zivilschutz fürchtet weitaus mehr Opfer

Die verheerenden Sturzfluten nach dem Tropensturm „Washi“ sind eine der größten Naturkatastrophen, die die Philippinen je erlebt haben. Die Zahl der Opfer könnte noch rasant steigen.

Fast eine Woche nach den verheerenden Sturzfluten auf den Philippinen könnte die Opferzahl deutlich nach oben schnellen. Das Amt für Zivilschutz nannte am Freitag neben 1080 Toten auch mehr als 1000 Vermisste. Behördenchef Benito Ramos räumte allerdings ein, dass vermisst Gemeldete möglicherweise unter den noch nicht identifizierten Toten sind.

In der schwer getroffenen Stadt Cagayan de Oro waren nach Angaben des Amtes erst 229 der 674 geborgenen Toten identifiziert worden. In der Nachbarstadt Iligan waren 312 Leichen noch nicht identifiziert.

„Wir haben den Überblick über die Vermisstenzahlen verloren. Ich habe der Einsatzzentrale empfohlen, keine Vermisstenzahlen mehr herauszugeben“, sagte Ramos.

Die Sturzfluten waren in der Nacht zum vergangenen Samstag über die Insel Mindanao im Süden des Landes hereingebrochen, ausgelöst von heftigem Regen während des Tropensturms „Washi“. Flüsse stiegen über die Ufer, und das Wasser rauschte teils meterhoch durch Bezirke von Iligan und Cagayan de Oro. In der Umgebung wurden ganze Dörfer fortgespült. Mancherorts steht kein einziges Haus mehr. 675 000 Menschen waren betroffen. Manche Gegenden seien zerstört wie nach einem Tsunami, sagte der UN-Koordinator auf den Philippinen.

Ramos schließt nicht aus, dass weitaus mehr Menschen ums Leben gekommen sind als bislang bekannt. „Die Sturzfluten kamen, als die Menschen schliefen. Wenn eine achtköpfige Familie fortgerissen und auf das Meer hinausgespült wurde, wer soll sie dann vermisst melden?“ sagte er. Außerdem würden noch zahlreiche Tote unter den mancherorts meterdicken Schlammschichten vermutet. Spezialisten aus Manila wollten jetzt bei der Suche nach Opfern helfen.

Die Vermisstenlisten werden vom Katastrophenzentrum im Zivilschutzamt geführt. Einsatzleiter Eduardo Ollet sagte, die Zahlen seien in die Höhe geschnellt, weil immer mehr abgelegene Dörfer ihre Zahlen übermittelten. „Da sind Menschen, die ihre Angehörigen vermisst melden - da ist es doch verständlich, dass wir das ernst nehmen und aufführen“, sagte er. „Wir müssen doch wissen, wie viele Menschen noch Angehörige suchen.“ (dpa)

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