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Panorama: Tsunami versetzt Pazifikstaaten in Alarm

Niedrig liegende Inseln besonders gefährdet/ Zerstörungspotential hängt von Küstenform und Bodenbeschaffenheit ab 

Berlin - Das Erdbeben und der Tsunami in Japan haben weltweit Pazifikstaaten in Alarmbereitschaft versetzt. Die Warnungen reichten von Russland über Indonesien bis an die gesamte Westküste der USA und Südamerikas. Gefährdet waren vor allem niedrig liegende Pazifikinseln. In einigen Staaten gab es aber auch schon Entwarnungen.

Das Beben ereignete sich um 6.45 Uhr (MEZ). In Japan war es da schon acht Stunden später, nämlich 14.45 Uhr. Neun Minuten nach dem Erdbeben gab das Pazifik-Tsunamiwarnzentrum eine Meldung heraus, die auf eine mögliche Flutwelle hinwies. Das Zentrum auf Hawaii war schon 1949 von den USA gegründet worden und arbeitet heute als internationales Warnzentrum für den gesamten Pazifikraum, den Indischen Ozean und dieKaribik. Dort werden ständig Daten aus mehr als 150 seismografische Messstellen und rund 100 Stationen zur Meeresspiegelmessung ausgewertet, um Seebeben und gefährliche Flutwellen zu entdecken und bei ihrem Weg über die Ozeane zu verfolgen. Von dort gehen Vorhersagen und Warnmeldungen an die Behörden der Anrainerstaaten.

Die Berechnung der exakten Wucht und Reichweite eines Tsunamis ist dagegen so kompliziert, dass auch Hochleistungscomputer dafür ihre Zeit brauchen. Die Experten der Warnzentrale greifen daher zunächst auf bereits vorab erstellte Simulationen zurück, um die weitere Entwicklung grob einzuschätzen. Während der Tsunami über das Wasser rollt, kommen dann die Meeresspiegel-Messstationen ins Spiel. Sie registrieren, wie hoch und schnell die Wellenberge sind und erlauben dadurch, die Vorhersagen laufend zu verfeinern. Die Ankunftszeiten des Tsunamis an den Küsten lassen sich damit am Ende sehr präzise vorhersagen. Weit schwieriger ist es dagegen, das Bedrohungspotenzial einzuschätzen. Wie hoch und zerstörerisch die Flutwellen an einem Ort sind, unterscheidet sich je nach Form der Küstenlinie und Beschaffenheit des Meeresbodens enorm. dpa

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