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Türkei: Aufgebrachte Menge will mutmaßlichen Vergewaltiger lynchen

Eine aufgebrachte Menge hat in der südosttürkischen Stadt Sirnak versucht, einen mutmaßlichen Vergewaltiger und Kindesmörder zu lynchen. Bei den Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gab es einen Toten und fast 100 Verletzte.

Diyarbakir - Dabei seien bei Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften ein Mensch getötet und fast 100 verletzt worden, teilten Behördenvertreter mit. Der Verdächtige war den Angaben zufolge aus dem Gefängnis ins staatliche Krankenhaus verlegt worden, nachdem ihn Mitgefangene zusammengeschlagen hatten. Hunderte Menschen forderten an der Klinik die Übergabe des Mannes, schlugen Türen und Fenster ein und griffen die Polizisten mit Steinen und Molotow-Cocktails an.

Zur Unterstützung der Polizei seien schließlich Soldaten mit Panzerfahrzeugen entsandt worden, hieß es weiter. Der örtliche Gouverneur beschuldigte Anhänger der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), die Unruhen geschürt zu haben, um die Behörden zu diskreditieren. Unbekannte hätten aus der Menschenmenge das Feuer eröffnet. Die Sicherheitskräfte hätten darauf mit Pfeffergas und Warnschüssen in die Luft geantwortet. Bei dem Getöteten handelt es sich nach Angaben des Gouverneurs um einen 24-jährigen Krankenhausmitarbeiter, der von einem Schuss in die Brust getroffen worden sei. Wer auf ihn geschossen habe, sei noch unklar.

Der 21 Jahre alte Gefangene wird verdächtigt, zwei 13-jährige Mächen getötet zu haben. Eines soll er zuvor sexuell belästigt, das andere vergewaltigt haben. Zudem wird er verdächtigt, sechs weitere Mädchen belästigt zu haben. (tso/AFp)

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