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Türkei: Mit der Kalaschnikow auf Bären-Jagd

Auch die Türkei hat jetzt ihren Bären-Skandal: Ein Dorfbürgermeister aus Ostanatolien hat einen wilden Bären erschossen - und zwar mit einem Schnellfeuergewehr.

Istanbul - Die Behörden hätten deshalb eine Untersuchung gegen den Schützen eingeleitet, berichtete die Zeitung "Sabah". Das zuständige Umweltamt wolle gerichtlich klären lassen, ob die Tötung des unter Naturschutz stehenden Bären wegen Notwehr gerechtfertigt war. Bei einer Verurteilung droht dem Schützen ein Bußgeld von umgerechnet rund 9000 Euro.

Salih Kara, Bürgermeister des Dorfes Uluköy in der osttürkischen Provinz Erzincan, jagte laut "Sabah" zusammen mit anderen Männern in der Umgebung des Dorfes Wildschweine, die die Felder der Bauern verwüstet hatten. Nach Karas Aussage traf er während der Treibjagd auf einen Bären, der einen anderen Jäger angriff. Da Warnschüsse in die Luft das Raubtier nicht vertrieben hätten, habe er mit seiner Kalaschnikow das Feuer auf den rund eine halbe Tonne schweren Bären eröffnet. Laut "Sabah" wurde das Tier von zehn Schüssen getroffen. Kara ließ sich anschließend neben dem Kadaver fotografieren.

Die Zeitung zitierte einen Sprecher des türkischen Jägerverbandes mit den Worten, die Verwendung einer Kalaschnikow bei der Jagd verstoße gegen die waidmännische Ethik. Zudem sei derzeit Schonzeit; die Jagdsaison beginnt erst im Oktober. (tso/AFP)

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